Moskau droht Nato mit Präventivmassnahmen

Moskau droht Nato mit Präventivmassnahmen

Nach zwei Jahren Verhandlungen sind Russland und die Nato im Streit um den entstehenden Raketenschild in Europa kein Stück vorangekommen. Der russische Generalstab schließt sogar als äußerstes Mittel einen Präventivschlag gegen die Raketenabwehranlagen in Europa nicht aus.
Russland hat im Streit mit der Nato und den USA über den geplanten Raketenabwehrschild in Europa seine Drohung mit einem militärischen Erstschlag gegen die entsprechenden Einrichtungen bekräftigt. Wenn die Lage sich weiter verschlechtere, werde eine Entscheidung über einen zerstörerischen Angriff getroffen, erklärte Generalstabschef Nikolai Makarow heute während einer Konferenz zur Raketenabwehr in Moskau.
Artikel bei tagesanzeiger.ch und ria.ru
Kommentar:
10 bis 20 Jahre “Vorwarnzeit”……

 

Kommentare: 8

  1. Betschon Franz sagt:

    Das Gerassel im Westen mit dem sogenannten Raketenschild ist ja schon lange ein Lausbubenspiel gewisser Kreise (Militärisch- Industrieller- Komplex). Nach Jahrzehnten “Entwicklungsarbeit” ist kein einziger wirklich nachhaltiger und durchschlagender Effekt sichtbar geworden. Es sind aber mehrere hundert Milliarden USD (!) investiert worden. “Kann eine Gewehrkugel eine andere Gewehrkugel abschiessen”? Eigentlich könnten die Russen gelassen zusehen, wie sich die USA selber beschäftigen und ihr Geld verpulvern. Eine taktische Fliegerabwehr grosser Dichte, wie sie die Schhweiz einmal hatte, wäre billiger. Deshalb ist den Russen zuzustimmen: Diese Absichten sind böswillig und die Drohung mit Mittelstreckenraketen in Königsberg verständlich. Die hysterische Reaktion des Westens darauf zeigt ja nur, dass der Raketenschild bis jetzt nicht funktioniert.

  2. Brugger Kurt sagt:

    Hallo Giardinos, die technische Seite dieses provoka-tiven Projekts kann ich weniger beurteilen. Aber die Neutralität der Schweiz, liegt mir am Herzen. Da stelle ich mir die Frage, wie können politische und militärische Führer auf die Idee kommen, diese Schweiz sollte mit einer Mini-Profi-Armee der NATO beitreten. Einer Angriffs-Armee die weltweit ihr Kampf-Potential einsetzt, um Machtansprüche durchzu-setzen. Einst ein militärische Bündnis um Westeuropa zu schützen, und allfällige Angriffe Osteuropas und deren Verbündeten parieren zu können. Heute eine Angriffsarmee die auch interkontinental zum Einsatz kommt. PS. Der Freude herrscht-BR hat darin eher die Fortsetzung seiner nach-bundesrätlichen Karriere gesehen, als einen Segen für die Schweiz.
    Nach dem Zusammenbruch der Sowjet-Union und der Roten Armee, ist nun Russland wieder auf die Beine gekom-men, setzt seine neu ausgerichtete Armee als Druck-mittel ein. Es kommt mir schon fast vor, als würde ein neues Kapitel des Kalten Krieges aufgeschlagen.
    Will dann unsere links-mitte Regierung, wirklich einer solchen Kamikaze-Strategie nachhangen? Partei beziehen für einen Machtblock? Und unser Land im Strudel solcher Machtkämpfe absauffen lassen?
    Kaum zu glauben, was für Dilettanten in Bundesbern den sicherheitspolitischen Takt angeben! Schweiz

    • Fritz Kälin sagt:

      In der Österreichischen Mlitärischen Zeitschrift hat ein Luftabwehrspezialist mal einige technische Märchen rund um den Raktenabwehrschild als solche entlarvt. Etwa so simple Dinge wie, dass die Russen sich nicht beklagen könnten, dass das entsprechende Radar zu tief in ihren Luftraum hineinspähe, weil wegen der Erdkrümmung/ Entfernung der relevante russische Luftraum gar nicht von Polen/Tschechien etc. aus ‘gesehen’ werden kann. Noch erstaunlicher ist, dass die NATO/ USA dieses ‘bluff-Gejammer’ der Russen nicht als solches entlarven…
      Diverses ist bezüglich dieser Raketenabwehr nicht ganz koscher.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Lieber Herr Brugger, ich denke genau das wollen diese Kreise. Es herrscht da die Vorstellung, dass “Frieden” in internationaler Zusammenarbeit mit demokratisch kontrollierten Armeen (Friedenserzwingern) entsteht. Das vorhergehende sind alles Zitate aus dem “executive summary” für den PfP. Wenn Sie von der Idee ausgehen, dass etwa 1/3 der Bürger die Armee abschaffen will, 1/3 eine topmoderne Armee (es sind die Nachfolger der “Maschinengewehrarmee” der Vorkregszeit (1. WK)) und 1/3 eine Milizarmee will, dann könnte man mit Unterstützung der Idee, dass nur die NATO technisch in der Lage ist die Schweiz zu verteidigen die Mehrheit für den “Anschlussplan” gewinnen. Vielleicht ist sowas der Generalplan dieser Kreise. Der militärische Beitrag der Schweiz zur NATO wäre in etwa mit den Hilfstruppen der römischen Legionen zu vergleichen (ohne Kavallerie). Wir können ja bereits jetzt abschätzen was die Schweiz liefern muss und was nicht. Offensichtlich keine Panzertruppen (auch nicht leichte) daher werden die M113s verschrottet, sie darf auch das Land nicht selber verteidigen, daher keine Bisongeschütze, keine Sprengmöglichkeiten von Brücken, keine lokale Panzerabwehrmöglichkeiten, keine Artillerie. Keine Luftwaffenbeiträge, ausser unbewaffneten Transportfunktionen daher wurde die Erdkampffähigkeit eingestellt. Und natürlich keine originäre Luftabwehr, das andere sind Hilfsdienste in Verpflegung, Sanitätsdienst, Infrastrukturaufbau usw.
    Zur Patriot-Idee: Ich habe immer noch nicht herausgefunden ob sie funktioniert oder nicht, wenn sie funktioniert, so kann man sie nachbauen und das sollte kein Problem sein auch nicht für die Schweiz, man könnte sie natürlich auch einfach kaufen. Ich kenne kaum Fälle in der Kriegsgeschichte, in der eine Waffe von einem Kriegsteilnehmer gebraucht und dem anderen vorenthalten werden konnte. Ein Beispiel sind vielleicht die englischen Langbogenschützen, oder die mongolischen Reiterschützen. Da ist es nötig, dass die entsprechenden Soldaten von Kindesbeinen an mit diesen Waffen üben und üben und üben….
    Herrn Betschon ist zuzustimmen ist ist sicher möglich relativ kostengünstig die meisten Bedrohungen für die Schweiz zu neutralisiseren. Wiederaufbau einer konventionellen Flak, Aufkauf oder Neukonstruktion von tragbaren Boden-Luft-Raketen, Wiederaufbau der Sprengmöglichkeiten für aller Brücken und Tunnels Verteilung einer Panzerabwehrwaffe wie die RPGs unter die Infantrieeinheiten, sowie Wiedereinteilung und infanteristische Bewaffnung aller arbeitsfähigen schweizer Bürger. Damit wären zum M-Budget Preis alle denkbaren (ausser einem Kernwaffenangriff) Bedrohungen abwendbar, auch die beliebten terroristischen Anschläge, da die vielen “eingeteilten” Soldaten Bewachungsaufgaben übernehmen könnten. Ich würde mir auch überlegen, wie man GPS Signale stört um die Bunker vor Endballistik korrigierenden Granaten zu schützen, man kann das aber auch bleiben lassen, denn die Bunker sind viel kostengünstiger als die vorher erwähnten Granaten.

  4. Brugger Kurt sagt:

    Grüezi Herr Suter, besten Dank für die wertvollen Informationen, über die Rolle welche die Schweizer-AdA’s in der Natoarmee zu übernehmen hätten. Daraus kann ich in etwa ableiten, dass es sich hauptsäch-liche um logistische Aufgaben handeln würde.
    Ich weiss das kriegerische Handwerk ist ein anderes ist als im 1. WK, und daher hoch technologische Waf-fensysteme, eine neue Qualität von Anforderungen an den Kämpfer stellen. Die Generalität der Nato den Kampf nicht im gebirgigen und stark überbauten Gelän-de führt, die Profis des Schweizer-Kontingents sich nach Vorstellung des Nato-Kdo besser eignen um im rückwärtigen Rm der Kampfverbände die logistischen Bedürfnisse abzudecken. Wie auch immer geplant, gemutmasst, spekuliert und disponiert wird. Diese Lösung ist nur tauglich, wenn die Schweiz definitiv und ganzheitlich der EU beitritt, und sich damit ein Beitritt in die NATO aufdrängt.
    Wenn eine Mehrheit der Schweizer diesen Weg gehen will, was bis dato klar nicht der Fall ist, dann ist die eigene Landesverteidigung (mit einer Milizarmee und optimierter Mob Org) und die bewaffnete Neutrali-tät nur noch Teil unserer Geschichte.
    Wenn aber die Mehrheit der Schweizer den heutigen Status beibehalten will, ist der Anschluss an die NATO ein schweizerisches No Go! Gründe:
    1. Die Neutralität der Schweiz war, bis und mit Kaltem Krieg, weltweit respektiert, glaubwürdig und ein Hauptbestandteil der friedenssichernden Strategie unseres Landes. Der Anschluss an eine Angriffs-Armee entwertet diese zum Nonvaleur.
    2. Demokratische Entscheide über den Einsatz einer Armee wie die NATO, werden mit Sicherheit auf einer Ebene gefasst, wo weder das Volk noch Bundesbern etwas zu sagen haben. Eine Mini-Profi-Armee, die den EiRm sichert und die logistische Infrastruktur gros-ser Kampfverbände sicherstellt, mit konventioneller Bewaffnung, wird von den modernen Waffensystemen eines Agressors in kurzer Zeit ausser Gefecht gesetzt.
    3. Der Sonderfall Schweiz, erfordert keine Lösung gigantischen Ausmasses, sondern eine individuelle, flexible, zugeschnitten auf die Verteidigung unserer Grenzen (nicht auf die Führung eines Angriffskriegs ausserhalb unseres Territoriums).
    4. Im Abwehrkampf mit konventioneller Bewaffnung, gegen einen Angreifer mit modernen Waffensystemen, ist die Topografie (auch im überbauten Mittelland) optimiert durch Verstärkungsbauten im Bereich der Grenzen (auch im Mittelland), ein nicht zu unterschä-tzender Vorteil.
    5. Im Zeitalter der elektronischen Kriegsführung, werden entscheidende Geländegewinne noch immer im infanteristischen Kampf erzielt.
    Wenn Regierung, Parlament und Armeeführung nicht überzeugt werden können, die Strategie eigenständige Landesverteidigung, Milizarmee, Mob Org, kombiniert mit kompromissloser bewaffneter Neutralität, weiterzu-führen, wird wohl in absehbarer Zeit das Ende eingeläutet von dem was die GG eigentlich möchte.

  5. E. Haas sagt:

    Russisches Säbelrasseln:
    Ein Hund der bellt, beisst nicht.
    Das sind Drohungen gegen den Westen, die vor allem für das eigene Publikum gedacht sind, starke Sprüche für die Galerie.
    Die russische Führung (vor und nach 1991) zelebriert dieses verbale Säbelrasseln regelmässig schon seit über 20 Jahren (Jelzin, Putin, Medwedew, Putin, erst recht waren diese Drohungen / Einschüchterungen an die Adresse des Westens im untergegangenen Sowjetrussischen Staat / UdSSR beliebt). Russland (und seine Führung) mit seinen ca 140 Mio Einw (1991 waren es noch 151 Mio), sinkenden Bevölkerungszahl, tiefen Geburtenrate, einseitig ausgerichteten Wirtschaft (Rohstoff-Exporte), nicht konkurrenzfähigen Industrie, seinem korrupten und inkompetenten Staatsapparat, etc, weiss genau, dass die potenziell stärkste Bedrohung nicht aus dem Westen kommt, sondern aus dem Süden (muslimische Staaten Zentralasiens mit islamistischen Tendenzen) und aus dem angeblich “verbündeten” Rot-China, das eine Bedrohung des riesigen, menschenleeren, rohstoffreichen Sibiriens ist (östlich des Urals leben ca 30 Mio Menschen, in einem Raum, der 1.5 mal grösser als Kanada ist). Die russische Armee mit ihren grösstenteils 1.1 Mio – Wehrpflichttruppen, den organistorischen, technischen und materiellen Mängeln ist keine militärische Bedrohung für die NATO/EU-Allianz, trotz ihres 70 Mrd USD-Budgets, das vor allem (hohe finanzielle Aufwendungen) für die Nuklear-Rüstung und den Unterhalt des A-Waffenarsenals investiert wird (welches den “Weltmacht-Status” Russlands unterstreichen soll, wirtschaftlich ist das grösste Land der Welt schwach), die konventionellen Teilstreitkräfte (Heer, Luftwaffe, Marine) sind zahlenmässig wohl beeindruckend (ca 6000 Panzer, ca 10’000 Schützenpanzer, 10’000 Artillerie, ca 1000 Kampfflugzeuge, ca 100 Ueberwasserkampfschiffe), gegenüber den US-Streitkräften aber hoffnungslos unterlegen und erst recht gegen das vereinigte NATO-Militärpotenzial.
    Für die Schweiz bedeutet das, inmitten des NATO/EU-Gürtels, dass sie ohne Gefahr den Armeebestand auf 80’000 AdA reduzieren könnte (eigentlich ab sofort) mit einem jährlichen Vtg-Budget von ca 4.4 Mrd Fr (davon müssen jährlich 300 Mio Fr für den Ersatz des F/A-18 ab 2025 in einem Kampfjet-Fonds angespart werden).

  6. Brugger Kurt sagt:

    Sehr geehrter Herr Haas, in einem früheren Blog habe ich Ihnen mitgeteilt, ich würde meine Zeit lieber für Anderes einsetzen, als mit Ihnen einen Schlagabtausch führen, über völlig konträhre Ansichten zur Landes-verteidigung der Schweiz.
    Jetzt haben wir uns wieder. Aber bitte, leiten Sie daraus nicht ab, ich würde mich mit Ihnen erneut in eine zeitraubende, nicht enden wollende Blog-Debatte einlassen.
    Angesichts Ihrer Analyse mit Eckwerten der russisch-en, chinesischen und anderer Globalplayer in Sachen Machtansprüchen, deren Bilanzwerte ihres Potentials, die entscheidend sind im Kampf von Giganten, dürfen Sie für sich Richtigkeit (ohne Gewähr von meiner Sei-te)in Anspruch nehmen.
    Ihre Auslegeordnung ist analytisch und akademisch zugleich. In Bezug auf den Sonderfall Schweiz, weder relevant noch einleuchtend. Ich sage Ihnen gerne weshalb ich zu dieser Ansicht komme, aber nehmen Sie bitte jetzt schon zur Kenntnis, dass ich nicht replizieren werde.
    1. Die Drohung des russischen CGst, als Säbelrasseln abzutun mit innenpolitischem Zweck, kann nur jemand der weder den dortigen Nationalismus kennt, noch die Realität im Kalten Krieg (Chrustchow, Breschnew). Zu-dem braucht es dafür schon fast einen pazifistischen Träumer.
    2. Seit dem Untergang der UdSSR und der roten Armee, hat Russland (teilweise) wegen der Fokussierung auf den Aufbau einer starken Angriffsarmee (mit entsprech-enden finanziellen Konsequenzen), den wirtschaftli-chen Aufbau nur schleppend voran gebracht (auch wegen der Altlasten aus der Sowjetzeit). Das Duo Medwe-dew/Putin hat aber das erklärte Ziel, wirtschaftlich und militärisch zu den grössten globalen Playern zu gehören. Wer in diesem Kontext eine solche Drohung verlauten lässt, ist wohl ernster zu nehmen als “ein Hund der bellt”.
    3. Die Schweiz im Verbund der NATO (und damit auch als Mitglied der EU) setzt ihren weltweiten Goodwill auf’s Spiel, den sie sich durch die konsequente bewaf-fnete Neutralität über Jahrzehnte erarbeitet hat. In unserer Geschichte war diese Neutralität wesentlicher Bestandteil unserer friedenssichernden Massnahmen. In einem Volksentscheid ist die Aufgabe der Neutralität nicht mehrheitsfähig, damit zusammenhängend der Anschluss an die NATO auch nicht.
    4. Eine Milizarmee (Sollbestand 120000 AdA) mit optim-ierter MobOrg, ausgerüstet mit konventioneller Bewaf-fnung, trainiert in der Führung des Abwehrkampfs im typisch schweizerischen, verstärkten Gelände, hat dur-chaus Chancen diesen Kampf erfolgreich zu führen. All-ein das Verteidigungs-Potential einer solchen Truppe, hinter dem der Wehrwille eines ganzen Volkes steht, hat auf jeden Agressor abschreckende Wirkung.
    5. Wer die Geschichte nicht verleugnet, wird einsehen müssen (auch wenn dies ideologisch nicht in sein Denkschema passt), dass diese Strategie (gepaart mit vielen anderen Massnahmen) im 2. WK aufgegangen ist. Klar müssten in einem künftigen (allenfalls europa-weiten Krieg) zahlreiche flankierende Massnahmen bei-gezogen werden.
    Lieber Herr Haas, schon in Ihren Blogs im März, haben Sie mit Ihrer teilweise abstrusen Argumentation wenig überzeugend gewirkt. Falls Sie möchten gebe ich Ihnen gerne einen freundschaftlichen Gratistyp: Setzen Sie Ihre wertvolle Zeit, besser für ein sportliches Hobby ein, als für militärische Theorien, welche unser Land unter die Fittiche einer Organisation (EU/NATO) trei-bt, die uns das höchste Gut raubt, unsere Freiheit und die Souveränität, und die Eigenossen zu Vasallen einer höheren Macht mutieren lässt. f

    • E. Haas sagt:

      Sicherheitspolitisch relevante Fragen darf man nicht Personen und Gruppen mit Ihrer Gesinnung und Weltanschauung überlassen, das ist viel zu gefährlich und nicht zu verantworten, die konservativen Anhänger der Retro-Armee nehmen zwar in Anspruch die einzig wahren Patrioten zu sein, aber es gibt da ja durchaus unterschiedliche Betrachtungsweisen zu diesem Thema, wir erfahren es fast täglich, mindestens wöchentlich in den Medien, wohin das führt und wer nichts mehr im Griff hat.
      Herr Brugger, Sie behaupten Russland baue eine Angriffsarmee auf, vielleicht ist das so (dann wissen es die NATO-Geheimdienste und die NATO wird sich darauf entsprechend anpassen) oder eben nicht, bleibt nur die Frage gegen wen will Russland diese sogenannte Angriffsarmee dann einsetzen?
      Fakt ist, die russische Armee ist nicht mehr für umfassende, tiefe Angriffsoperationen befähigt, wie das die Rote Armee der Sowjetunion war, Russland reduziert seine Armee weiter von 1.1 Mio auf 1.0 Mio Truppen (das Offizierskorps soll um ca 50% verkleinert werden), diese russische Armee wird / soll professionalisiert werden (keine Wehrpflicht mehr) und für regionale oder grenznahe Konfliktszenarien ausgebildet und ausgerüstet werden, befähigt sein Kriege dieser Art führen zu können (russische Militärdoktrin und Streitkräfte-Reform von 2012 bis 2020). Die russischen Atomwaffen sind und bleiben Abschreckungswaffen und ultimative Vergeltungswaffen (U.S.A., Rot-China, Indien, Iran, als mögliche Gegner eines “Atomkrieges”, über dessen Ausgang und Konsequenzen sich die Erd-Bevölkerung keine Illusion machen soll… das ist nun schon seit 1945 und den 1950er Jahren bekannt).
      Vergessen Sie das, das bleibt ein “Wunschszenario” für die Anghänger einer überteuerten und überdimensionierten Retro-Miliz-Armee.
      Wenn dem so wäre, wie Sie schreiben, Herr Brugger, hätte Russland schon längstens seine Grenzen arrondiert und Belo-Rus (Weiss-Russland, 9.5 Mio Einw, 60’000 Armee) und die Ost-Ukraine (mehrheitlich russisch besiedelt, ca 15 Mio Einw) und Teile Kasachstans annektiert: Gross-Russland (“Gross-Russland”, Vielvölkerstaat, mit ca 165 Mio Einw, die Europäische Union hat ca 500 Mio Einw, die U.S.A. ca 320 Mio, China ca 1350 Mio, Indien ca 1250 Mio, Pakistan ca 185 Mio, Iran ca 77 Mio).
      Selbst Putin / Medwedwew wissen, dass sie sich damit unlösbare Probleme einhandeln würden, die letztlich zu deren Ende führen würde, die 140 Mio grosse russische Bevölkerung will keine imperalistischen Träume realisiert haben, sondern Jobs (Arbeitsplätze), gute Lebensbedingungen, keine Korruption, eine funktionierende Wirtschaft, eine funktionierende Staatsverwaltung und die Weissrussen, Ost-Ukrainer, Kasachen haben wohl kaum Lust und Interesse wieder unter dem grossrussischen Moskauer Joch zu leiden und zu leben.
      Eine machtvolle Militärparade am 9. Mai in Moskau (zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland) lässt den kalten Krieg nicht wiederauferstehen…
      Selbst der neueste Bericht 2012 des NDB sieht in Europa kein Szenario eines konventionellen Krieges, das bleibt auf absehbare Zeit so, oder glauben Sie, Herr Brugger, die EU / NATO werde ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Differenzen nun militärisch “lösen” wollen?
      Vergessen Sie das, wir leben in einer anderen Zeit, Europa hat aus seinen “Bürgerkriegen” die Lehren gezogen (1er und 2er Weltkrieg), die millionenfachen Toten in diesen beiden Kriegen waren nicht vergebens:
      Lessons learned!
      Für die CH-Armee gilt darum:
      Bestände reduzieren, Wehrpflicht anpassen, International kooperieren!
      Eine Armee und Armeeführung, die noch nicht einmal merkt, dass sich sogar Ausländer in die WKs einschleichen können, das sagt ja schon alles aus über den peinlichen Amateurismus, die “professionelle Inkompetenz” dieser “Miliz-Armee” nach $VP-Doktrin.

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