NATO: Bald auch (offiziell) mit Schweden und Finnland?
Deutsche Regierungsberater sprechen sich für eine stärkere Einbindung der offiziell militärisch neutralen Staaten Schweden und Finnland in die westlichen Militärstrukturen aus. Die zunehmende Kooperation der beiden Länder mit der NATO und ihre Aktivitäten im Rahmen der gemeinsamen EU-Militärpolitik seien sehr zu begrüßen, heißt es in einer aktuellen Analyse aus der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP): „Davon profitiert auch Deutschland.“ Tatsächlich beteiligen sich Schweden und Finnland nicht nur seit Jahren an einer EU Battlegroup; beide diskutieren zur Zeit auch über einen etwaigen NATO-Beitritt. Während die Eliten in Stockholm und Helsinki erkennbar auf eine Mitgliedschaft im westlichen Kriegsbündnis dringen, verweigern sich die Bevölkerungen trotz des propagandistisch genutzten Russland-Konflikts diesem Schritt bisher mit klarer Mehrheit. Eingeleitet worden ist die militärische Annäherung Finnlands und Schwedens an die NATO bereits Jahre vor dem Beginn der Ukraine-Krise. Wie Experten urteilen, hat sie mittlerweile informell ein Ausmaß erreicht, das die formelle Mitgliedschaft im Bündnis womöglich ersetzbar macht.
Beitrag auf german-foreign-policy.com
Kommentar:
…und am Schluss wird auch die Schweiz „alternativlos“ von der NATO assimiliert. Bis dann werden die Agenten in Bern alles dafür tun, dass die Schweizer Armee nur noch als „Modul“ eines grösseren NATO-Verbandes funktionieren kann. Was nicht „NATO-kompatibel“ ist, muss – meist an der Politik und dem Volk vorbei – vernichtet, verkauft und verunglimpft werden. So werden Fakten geschaffen, gegen die Argumente z.G. der Neutralität kaum ankommen.
Kommentare: 4
Das Fernsehen SRF arbeitet ebenfalls tatkräftig darauf hin, den Neutralitätsbegriff aufzuweichen und die Schweiz Nato-fähig zu machen. Die gestrige Sendung war eine Mogelpackung.
Vorerst muss über den Sinn der Neutralität und nicht über die Verantwortung der Schweiz für den Weltfrieden gesprochen werden. Siehe Kommentare unter: http://www.srf.ch/sendungen/arena/marignano-bis-moskau-wer-glaubt-heute-noch-an-die-neutralitaet-2
Jakob Büchler hielt immerhin im Schlusswort fest, dass es darum geht, dass die Schweiz wieder eine glaubwürdige Sicherheitspolitik betreibt. Schade nur, dass er bereits bei der WEA-Vorlage eingeknickt ist und nicht resolut mit anderen bürgerlichen Parteien sich gegen diese Vorlage eingesetzt hat. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“
Ein Einsitz im Sicherheitsrat ist mit der Neutralität der Schweiz nicht vereinbar, hielt auch aBotschafter Paul Widmer fest. Die Sicherheit der Schweiz wird nicht durch ein Kontingent Swisscoy-Soldaten sichergestellt!
Die erste neue Arena war eine glatte Enttäuschung. Wir müssen unter dem Aspekt der heutigen geopolitischen Lage nicht über „Veloständerfragen“ diskutieren!
Finnland in die NATO? Die Dummheit der westlichen „Eliten“ feiert wieder Urstände! Schon wieder versuchen sie ein Feuerchen mit Öl zu löschen. 1914 und 1939 lassen grüssen.
Man müsste diesen Damen und Herren, die sich selbstherrlich zur europäischen Elite zählen, mal ein paar Fragen stellen, z.B. die Frage, ob sie eine Grossmacht nennen könnten, die je einen Flottenstützpunkt preisgegeben hat, wenn es sich hat verhindern lassen. Russland hat genau dies verhindert: nicht mehr und nicht weniger. Ich schlage einen Deal vor. Grossbritannien schenkt Russland Gibraltar. Im Gegenzug erhält Grossbritannien von Russland Sewastopol.
Finnland, bzw. die Finnen wissen, (noch) dass sie sich allenfalls verteidigen können müssen. Die Nachbarschaft mit dem Russischen „Bären“ ist nicht ungefährlich. Nach den vielen Kriegen, vor allem auch um einen ehemaligen Teil Finnlands in der Provinz Karelien, wo Russland teilweise Ukrainer hin – umgesiedelt hat (Völkerumsiedelungen, eine besonders perverse Taktik der Inbesitznahme von Land, durch die ehemalige Sowjetunion und auch Russland, sowie dem chinesischen Reich in der neueren Geschichte, mit meist großen soziologischen „Kollateralschäden“) haben die Finnen keinen Grund von den neuen Regierungen nur Gutes, bzw. Frieden zu erwarten. Sie wissen, dass nur Stärke und Demonstration von Selbstbehauptungswillen vor neuen Pufferzonengelüsten des russischen Bären einigermassen schützen können. Finnland ist ein großes Land mit einer kleinen Bevölkerung. Nur 5,4 Mio Einwohner müssen die Anstrengung aufbringen, eine glaubwürdige Verteidigungsarmee zu unterhalten. Die Schweiz hat hingegen ca 8,2 Mio Ew bei ca. 12% im Vergleich zu Finnland zu schützendem Lebensraum. Die Finnische Wirtschaft serbelt. Da könnte die Versuchung, sich Unterstützung bei der NATO zu holen verständlich werden. Ganz unabhängig von der (wohl kaum bestreitbaren) Dummheit der westlichen Eliten. Schweden steht etwas besser da (der Gripen-Deal mit einem auch neutralen Land wie wir hätte ihnen aber auch gut getan, in doppelter Hinsicht….) wirtschaftlich und mit Selbstverteidigungspotenzial. Zudem haben sie keine gemeinsame Grenze mehr mit Russland. Da liegt jetzt Finnland als „Vorwarnzone mit Primärgefährdung“. Einigermaßen Sicherheit gibt’s nur, wenn beide Seiten sich auf Stabilität durch Stärke verlassen können. Die neutralen Staaten müssen gestärkt werden. Funktionierende Neutralität, die von allen Staaten respektiert wird, funktioniert nur mit wirtschaftlich-militärischer Eigenstärke
Bleibt nur zu hoffen, dass die unsaegliche Nato, welche die gefaehrlichste Situation seit dem 2. Weltkrieg verursacht hat mit ihrer Expansionsdoktrin und die Grenze des Westens direkt an Russland drueckt, durch Aufnahme der alten Ostblocklaender. Dass sich Russland wehrt ist logisch und klar.USA oder Nato wuerden auch so reagieren.
Hoffe, dass EU und der Euro endlich aufgeloest werden, bevor noch schlimmeres passiert. Hoffentlich passiert das durch Grexit oder durch die Englaender.
Hat eigentlich keiner gehoert, dass Russland erwaehnte, dass es bereit ist mit Atomschlaegen die Verteidigung zu aktivieren. Liesst niemand Zeitung. Und warum schweigen die westlichen Medien zu solchen Aussagen, die an Gefaehrlichkeit nichts zu wuenschen uebrig lassen.
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