NZZ: Kampf der Verschrottung

NZZ: Kampf der Verschrottung

Der «Gruppe Giardino» ist zu attestieren, dass sie hartnäckig kämpft. Die im Juli 2010 gegründete Vereinigung bezweckt gemäss ihren Statuten, «die Zerstörung der Milizarmee zu verhindern». In diesem Jahr lässt die armeefreundliche Vereinigung nichts unversucht, um ausrangierte Schützenpanzer M-113 der Generation 63/89 vor dem Schredder zu retten. Am Montag hat die «Gruppe Giardino» die Armeeführung mit Vorwürfen regelrecht bombardiert.
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Kommentare: 7

  1. Karl Müller sagt:

    Wie wäre es mit einem Rüstungsreferendum?
    Wenn die Armeeführung Material verschrotten möchte, entscheidet das Volk ob dies erlaubt wird oder nicht.

  2. Karl Müller sagt:

    Sind die M113 Schrott? Oder doch nicht?
    In dieser Frage zerfleischen sich die Armeebefürworter gegenseitig. Ganz zur Freude der Armeegegner.
    Zur Erinnerung: wir werden wohl schon bald über die Abschaffung der Wehrplicht abstimmen. Das ist ein ernsthaftes Problem für die Zukunft der Schweiz!
    Dem Beobachter stellen sich so einige Fragen:
    Wieviele M113 wurden bereits verschrottet, wieviele sollen noch verschrottet werden?
    In welchem Zustand sind sie heute bzw. waren sie vor der Verschrottung?
    Wann werden die noch im Einsatz stehenden M113 verschrottet?
    Warum werden sie nicht bereits jetzt verschrottet, wenn der M113 doch veraltet und nicht mehr brauchbar ist?
    Was kostet der Ersatz?
    Wie schlecht ist der Schutz der M113-Besatzung verglichen mit SPz 2000, Piranha und DURO-“Schüpa”?
    Ist eine Verbesserung des Schutzes der M113 möglich?
    Was kostet sie?
    Im Verteidigungsfall werden Kettenschützenpanzer benötigt, weil die Radschützenpanzer bereits von grösseren Trümmerbrocken aufgehalten werden. Als Begleitfahrzeug der Kampfpanzer wird ein moderner Schützenpanzer wie der SPz 2000 benötigt. Aber andere Truppen sind weniger exponiert. Für Minenwerfer-Panzer, Begleitfahrzeuge der Artillerie usw. genügt ein günstigeres Modell als für die Panzergrenadiere, mit kleinerer Höchstgeschwindigkeit und geringerem Schutz.
    Welche Typen gibt es heute soll?
    Wieviel kosten sie?
    Wieviel schlechter als ein moderner Schützenpanzer ist ein modernisierter M113?
    Wann ist es sinnvoll die alten Panzer aufzubewahren?
    Wenn eine Modernisierung billiger ist als ein Neukauf. Darum:
    Wieviel kostet das Einmotten?
    Welches sind die jährlichen Folgekosten?
    Was würde es kosten die M113 zu modernisieren?
    Die Armeeführung kann diesen unsäglichen Streit nur beenden, wenn sie die Karten endlich offen auf den Tisch legt, diese Fragen beantwortet und so nachweist, dass die Verschrottung vernünftig ist.
    Das sollte sie bald tun, denn mit jedem negativen Zeitungsbericht nimmt das Vertrauen der Schweizer in die Armee noch mehr ab.

  3. Karl Müller sagt:

    Im Moment brauchen wir diese Panzer nicht. Aber das kann sich sehr schnell ändern. Wenn sich die Sicherheitslage plötzlich verschlechtert, dann ist eines sicher: es wird uns niemand Waffen verkaufen, egal um welchen Preis.
    In einer solchen Situation haben wir nur das, was irgendwo herum steht (egal in welchem Zustand!) und was wir selber herstellen können. Dann sind die alten Panzer besser als gar keine.
    Es ist also sinnvoll sie einzumotten, so wie sie sind. Das kann nicht viel kosten. Wenn Gefahr in Verzug ist, wird abgeklärt ob neue Panzer beschafft werden können oder die Modernisierung der eingemotteten Panzer billiger ist. Für diese Entscheidung haben wir ja einige Jahre Zeit, wenn die Annahmen der Armeeführung stimmen sollten. Bei einem Neukauf war das Einmotten eine Fehlinvestition. Aber wenn eine Beschaffung nicht möglich bzw. nicht finanzierbar ist, werden die eingemotteten Panzer aufgerüstet. Das ist besser als gar nichts.
    Die Herstellung des Alu-Rahmens eines neuen Schüpas ist sehr teuer. Dafür hält Alu fast ewig. Die alten M113 können also einfach als kostengünstiger Rahmen für neue Komponenten dienen, wie neuer Motor, neues Funkgerät, neue Kanone, bessere Panzerung usw. Diese neuen Komponenten müssen nicht sofort beschafft werden. Sie werden erst im Bedarfsfall gekauft und eingebaut.
    Panzermechaniker haben im WK nur wenig zu tun. Also könnte ein Teil der Soldaten im AMP die M113 auf die Aufrüstung vorbereiten, also z.B. Teile ausbauen die sicher nicht mehr gebraucht werden, die Elektrik erneuern usw. Jedoch nur Tätigkeiten, die wenig kosten, aber viel Zeit brauchen.
    Alternativ könnte man auch jeder WK-Einheit zusätzlich zu den anderen Panzern einen M113 mitschicken zusammen mit einer to-do-list, die je nach den zeitlichen Möglichkeiten abgearbeitet wird.
    So werden im Verlauf der Zeit immer mehr Panzer fast gratis für eine schnelle Aufrüstung vorbereitet, durch Soldaten, die etwas Sinnvolles zu tun haben. Das ist sicher besser als statt dessen in der Beiz herumhängen und später über Leerlauf klagen.

  4. Hans Schmid sagt:

    Hier Angaben zum Vergleich Schutz Spz 63/89 und GMTF:
    Das Geschützte Mannschaftsttransportfahrzeug (GMTF), in 2 Tranchen von 220 +70 Fahrzeugen bestellt,hat gemäss Unterlagen MOWAG folgende Werte:
    The DURO IIIP has a modular protection concept, which can be improved by adding armor kits. Baseline variant protects against 7.62-mm rounds and artillery shell splinters. Vehicle withstands 6 kg AT mine blast under any wheel.
    Zur Panzerung des Spz 63/89 liest man in VBS Unterlagen:
    Rundumschutz gegen alle kleinkalibrigen Infanteriewaffen bis mindestens zum Kaliber 14,5 Stahlkern aus 100 m Entfernung. Schutz der Front unter 45° zur Fahrzeuglängsachse gegen 20 mm Hartkerngeschosse aus 200 m Entfernung.

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