NZZ: Kampfjet Gripen – Das Risiko fliegt mit

NZZ: Kampfjet Gripen – Das Risiko fliegt mit

Die Schweiz steht nicht im Ruf, sie verfechte auf dem internationalen Parkett kraftstrotzend ihre Interessen. Der Bundesrat und seine Sekundanten stehen eher im Geruch, zu rasch den Kompromiss zu suchen – oder einzuknicken. Unter anderen Vorzeichen feilscht die Schweiz zurzeit um den Kauf von 22 Kampfflugzeugen Gripen E. Die schwedische Rüstungsexportagentur FXM steht in zähen Verhandlungen mit Armasuisse. Die Beteiligten wissen, dass die anvisierte schwedisch-schweizerische Partnerschaft absturzgefährdet ist. Wenn nach der Sommerpause keine wasserdichte Lösung vorliegt, wird das Rüstungsvorhaben in den eidgenössischen Räten kaum flügge werden. Unter Druck steht primär Schweden.
Bericht auf NZZ.ch

 

Kommentare: 2

  1. Willy Stucky sagt:

    Der Journalist René Zeller schreibt im uns von Giardino präsentierten NZZ-Artikel am Ende pompös, immerhin gehe es in der Causa Gripen um einen Kaufpreis von 3,1 Milliarden Franken.
    Genau dies ist das Hauptproblem der Berichterstattung in der modernen Schweiz; denn 3,1 Milliarden sind praktisch ein Klacks, entspricht diese Summe doch gerade mal 0,4 % Mehrwertsteuer während dreier Jahre, wie wir seit der Mehrwertsteuer-Erhöhung zwecks angeblicher (!) Sanierung der IV wissen.
    Kürzlich haben die beiden Räte beschlossen, der SBB weitere 6 Milliarden nachzuwerfen, was vermutlich eine Mehrwertsteuer-Erhöhung um 1 % zur Folge habe. Rechnen wir also fröhlich weiter: Falls die 22 Grippen 20 Jahre im Einsatz wären, müssen wir die 0,4 % zuerst mit drei multiplizieren und anschliessend durch 20 dividieren, um die jährlichen Kosten des Kampfjets als MWST-Anteil zu definieren. So kommen wir auf ein Äquivalent von 0,06 % oder (inklusive jährlichem Unterhalt von 10 % des Kaufpreises) von 0,067 % Mehrwertsteuer jährlich, d.h. gerade mal 1/15 dessen, was die SBB zusätzlich erhalten soll – eine Summe, für welche die Armee 15 mal 22 = 330 Grippen erhielte…

  2. Reto Mosimann sagt:

    Lieber Willy
    Du machst einen groben Denkfehler. So wie du die Ausgaben für die Gripen auf 20 Jahre Einsatzzeit verteilst, solltest du auch die des Ausbaus des SBB-Netzes aufteilen. Das relativiert die Sache ein wenig. Die Mehrwertsteuererhöhung solle nämlich nur 0.1% betragen. Und deine Rechnung geht auch nicht auf. Wenn die Armee 3.1 Mia erhalten sollte, und damit 22 Gripen kaufen könnte, denke ich nicht, dass sie mit 6.4 Mia gerade 15*22=330 Gripen kaufen könnte. Eher nur 45.
    Liebe Grüsse

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