«Schadet die militärische Miliz unserer Wirtschaft?»

«Schadet die militärische Miliz unserer Wirtschaft?»

Wenn die militärische Miliz für die Wirtschaft schädlich ist, dann würden sich Unternehmen hüten, Milizkader einzustellen. Sollten umgekehrt Milizkader für die Wirtschaft nützlich sein, dann wären die Unternehmen bereit, diese gut zu bezahlen. Die zentrale Frage ist also, ob Personen mit einer militärischen Weiterausbildung beruflich einen Vorteil oder einen Nachteil haben. […]
Für die detaillierten Resultate (vgl. Die Volkswirtschaft Nr. 6/2010) einer Offiziersausbildung haben sogar eine signifikant grössere Wahrscheinlichkeit, in eine höhere Lohnklasse zu kommen. Dieser Effekt tritt auch unter Berücksichtigung verschiedener Kontrollvariablen wie Alter, zivile Aus- und Weiterbildung, Unternehmensgrösse und -branche, Beschäftigungsgrad und Position oder Dauer der Unternehmenszugehörigkeit auf.
Gemessen an den Einkommensverläufen von Milizkadern bestraft der Arbeitsmarkt eine militärische Weiterausbildung nicht. Im Gegenteil: für bestimmte Kader sind Unternehmen sogar bereit, mehr zu bezahlen. Wäre die militärische Miliz für die Wirtschaft schädlich, würden Unternehmen dies nicht tun.
Quelle (mit einer Entgegnung von Prof. Eichenberger…): civitas 5-2012, Seite 26

 

Kommentare: 2

  1. Fritz Kälin sagt:

    Die Studentenverbindungen der Schweiz verkörpern seit jeher, dass persönliches Engagement, das nicht primär aus finanziellen Interessen erfolgt, sich durchaus lohnen kann. Nicht zufällig finden sich unter den Couleurikern überdurchschnittlich viele AdA und militärische/zivile/ kirchliche/politische Führungspersönlichkeiten.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es ist natürlich auch so, dass eine Firma, die nicht in der Lage ist, die Abwesenheit von Mitarbeitern, sei es durch Militär, Krankheit, oder die gesetzlich vorgeschriebenen Ferientage organisatorisch zu bewältigen nicht in der Lage ist zu überleben. Aber natürlich können die selben Leute die Mitarbeiter kaltlächelnd mit “jeder ist ersetzbar” entlassen, behaupten das MIlizsystem schade der Wirtschaft. Ich möchte aber nochmals betonen, dass tatsächlich finanzieller Schaden durch die Armee in der Industrie entsteht und gerade deshalb müssten bei Firmen die einen kleinen Anteil AdA’s angestellt haben und dafür um so mehr Frauen (meistens auch noch zu kleineren Löhnen), oder Ausländer, ditto mit entsprechenden grösseren Steuern belastet werden. Interessant übrigens, dass unsere Steuerpartei (SPS) gerade diesen Gedanken von mir nicht aufnehmen will! Was mir nur sagt, dass die gar nicht so links sind wie ich…

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