Stellt die Schweizer Industrie die eigenständige Sturmgewehrproduktion ein?

Stellt die Schweizer Industrie die eigenständige Sturmgewehrproduktion ein?

Die wichtigste persönliche Waffe unserer Milizsoldaten ist das sogenannte Sturmgewehr 90. Unterdessen gibt es weltweit modernere und leistungsfähigere (Sturm-)Gewehre.

  • Wie beurteilt der Bundesrat den Umstand, dass die Schweizer Industrie nicht mehr in der Lage ist, eine eigenständige Produktion aufrechtzuerhalten?
  • Teilt er die Sorge, dass sich die Schweizer Armee diesbezüglich in die Abhängigkeit von Drittstaaten begibt?

Antwort des Bundesrates vom 22.09.2014
Das Sturmgewehr 90 ist im Kaliber 5,56 Millimeter immer noch eines der zuverlässigsten und präzisesten Sturmgewehre auf dem Weltmarkt. Die aktuellen Bestände reichen aus, um die Soldaten der Schweizer Armee auch in Zukunft damit auszurüsten. Die Instandhaltung und die Aufrüstung gebrauchter Sturmgewehre 90 sind über einen Servicevertrag mit der Schweizer Firma SAN Swiss Arms AG sichergestellt. Zudem ist Armasuisse im Besitz der technischen Unterlagen und des Produktionsdatenpakets für das Sturmgewehr 90. Sollte es die Situation erfordern, könnte die Herstellung von Teilen des Sturmgewehrs 90 auch an Dritte vergeben werden.
Zurzeit besteht aus militärischer Sicht kein Bedarf für die Beschaffung eines neuen Sturmgewehrs für die Schweizer Armee. Eine allfällige Neubeschaffung von Sturmgewehren könnte an sich auch im Ausland erfolgen. Wie bei anderen ausländischen Produkten würde auch in diesem Fall über ein entsprechendes Vertragswerk sichergestellt, dass die Instandhaltung der Gewehre in der Schweiz gewährleistet werden könnte.
Frage von Verena Herzog und Antwort des Bundesrats
 

 

Kommentare: 1

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Das war eines der guten Dinge im Milizsystem, dass der Soldat seine Waffe behalten konnte und es auch tat. Damit wurden die Altbestände abgebaut und es mussten neue Waffen beschafft werden. Ich habe selber erlebt wie das STGW57 ausging und man die Küche überreden musste auf Pistolen zu wechseln, sogar in der Infantrie! Jetzt wird das STGW90, von dem nur etwa 300 000 existieren, der K31 war Millionfach vorhanden, sozusagen recycliert. Wenn man die fragwürdige Leistung der 5.6mm Patrone anschaut, wäre es an der Zeit zu wechseln, wahrscheinlich zu grösseren Kalibern, allenfalls mit einer Kurzpatrone. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wenn die heutige Politik schon früher üblich gewesen wäre, wir immer noch die Vetterli-Gewehre den Rekruten geben würde. Automatische Waffen würden nicht angekauft, die sind ja auch besonders grausam und widersprechen dem Völkerrecht, wie die Artileriemunition……

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