Verwirrung um den Flugplatz Dübendorf
Allgemein war erwartet worden, dass der Bundesrat am Mittwoch darüber befinden würde, ob in Dübendorf weiter geflogen werden soll – und wer allenfalls den Zuschlag erhält. Wie im Vorfeld bekanntgeworden war, sprechen sich die drei involvierten Bundesräte für eine weitere aviatische Nutzung der Piste aus (NZZ 25. 8. 14). Favorisiert wird die Bewerbung der Flugplatz Dübendorf AG, die dort die Geschäftsfliegerei etablieren will und mit knapp 30 000 jährlichen Flugbewegungen rechnet; heute sind es rund 14 000. Aus der erwarteten bundesrätlichen Pressekonferenz ist aber nichts geworden. Trotzdem ist aus gut unterrichteten Quellen zu vernehmen: Unstimmigkeiten gab es im Bundesrat keine. Neben Verkehrsministerin Doris Leuthard und Verteidigungsminister Ueli Maurer spricht sich auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann explizit für die zivile Fliegerei aus – und für die Koexistenz mit dem von ihm vorangetriebenen Innovationspark. Die Vertagung des Entscheids legt eine Interpretation nahe: Offenbar ist der Widerstand des Kantons Zürich und der Standortgemeinden so vehement, dass der Bundesrat sein Vorgehen hinterfragt – oder dass er zuerst kommunikativ das Terrain für seinen Beschluss ebnen will. Gegen die Fliegerei sprechen sich insbesondere die Zürcher Regierung und die Stadt Dübendorf aus.
Beitrag auf NZZ.ch