Weltweite Waffenstudie: China rüstet auf, der Westen spart
Es ist ein fast schon historischer Rückgang: Erstmals seit der Jahrtausendwende haben die Regierungen weltweit weniger Geld für Rüstung ausgegeben als im Vorjahr. Ein Grund ist der US-Abzug aus Afghanistan und dem Irak. Doch Experten warnen: In vielen Ländern geht es jetzt erst los.
Während in den USA, Europa und Australien (-4,0) also der Trend zum Sparbudget geht, rüsten andere Nationen weiter kräftig auf:
- Unter den Top 15 machte Russland den größten Sprung und erhöhte seine Ausgaben im Beobachtungszeitraum um 16 Prozent. Das Land bleibt auf Platz drei der wichtigsten Rüstungsnationen. Ein Ende der Einkaufstour ist nicht in Sicht: Bis ins Jahr 2020 will der Kreml rund 700 Milliarden Dollar in sein Militär investieren.
- Auch Saudi-Arabien investiert im großen Stil in seine Streitkräfte. Zwölf Prozent betrug der Anstieg binnen eines Jahres, das Land kletterte im Rüstungsranking auf Platz sieben (Details in der Fotostrecke).
- China verwaltet mit Ausgaben von geschätzten 166 Milliarden Dollar das zweitgrößte Militärbudget der Welt. 7,8 Prozent bedeuten gleichzeitig das dritthöchste Wachstum in den Top 15.
“Wir beobachten eine Veränderung bei den weltweiten Rüstungsausgaben”, sagt Sam Perlo-Freeman, der den Sipri-Bericht mitverantwortet. “Die reichen westlichen Länder fahren ihre Budgets langsam zurück. Dafür holen die weniger entwickelten Regionen rasant auf”, so Perlo-Freeman. Zwar sei das Kräfteverhältnis, vor allem durch die übermächtigen USA, noch immer eindeutig. Der beschriebene Trend lasse sich jedoch nicht ignorieren.
Quelle: spiegel.de – sipri.org