Wer schweigt, schadet der Heimat!
Keiner Feuerwehr käme es in den Sinn, ihre alten Löschfahrzeuge ausser Dienst zu stellen, bevor nicht neue Löschfahrzeuge in Betrieb genommen worden sind. Die Schweizer Armee jedoch verschrottet zur Zeit im grossen Stil noch einsatzfähige gepanzerte Mannschaftsfahrzeuge, die in anderen Armeen dieser Welt noch zu Tausenden im Einsatz sind. Dies obwohl zur Zeit nur ein kleiner Teil des Mannschaftsbestandes der Schweizer Armee mit geschützten Fahrzeugen ausgerüstet werden kann. Dies ist ein kaum zu übertreffender Schildbürgerstreich.
Einige bürgerliche Zuger Kantonsräte aus dem Lager der SVP hatten deshalb mit einer Motion beantragt, dass der Kanton Zug die Kosten für die Einlagerung von 300 noch intakten und kampfwertgesteigerten Schützenpanzern 63/89 übernehmen solle. Leider hat das Zuger Parlament mit seiner zahlenmässig bürgerlichen Mehrheit die Chance verpasst, für den Bund, der die Sicherheit unseres Landes nicht mehr gewährleisten bzw. finanzieren kann, in die Bresche zu springen.
Dass dabei hohe Stabsoffiziere wie CVP-Fraktionspräsident Martin Pfister das Ganze aus parteipolitischem Kalkül ins Lächerliche gezogen haben, finde ich als Major aD äusserst bedenklich. Somit ist Martin Pfister ganz auf der Linie seiner schweizerischen Mutterpartei, welche die Schweizer Armee, die zur Zeit von 220‘000 Mann auf 100‘000 Mann reduziert wird, sogar noch wie die verantwortungslose Bundesratsmehrheit auf 80‘000 Mann reduzieren wollte.
Ein Land wie die Schweiz, welches seit dem Bürgerkrieg bzw. Sonderbundskrieg von 1847 von einem Krieg verschont geblieben ist, ist sich des Wertes der Freiheit leider nicht mehr bewusst. Das fehlende Vermitteln der Schweizer Geschichte an unseren Volksschulen fängt an seine staatszersetzenden Früchte zu tragen. Wir erleben zur Zeit Zustände in unserer Sicherheitspolitik wie zwischen den beiden Weltkriegen. Damals war die Armee ebenfalls in einem bedenklichen Zustand. Nur mit viel Glück und dank General Guisan’s Geniestreich des Rückzugs der Armee ins Reduit schrammte sie knapp an einer Katastrophe vorbei.
“Wer die Geschichte nicht kennt, wird ihr Opfer”. Wenn die Schweiz nicht bereit ist, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und die Sicherheit von Land und Volk weiterhin so aufs Spiel setzt, so könnte in nicht allzu ferner Zeit eintreffen, von was viele Armeegegner träumen: ” La Suisse (et son armée) n’existe plus”.
Galt im Zweiten Weltkrieg noch, “wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat”, so muss beim anhaltenden Niedergang unserer Schweizer Milizarmee jede Bürgerin und jeder Bürger, dem die Sicherheit und Unabhängigkeit unseres Landes noch etwas bedeutet, seine Stimme erheben.
Daher rufe ich alle [Zuger] Eidgenossinnen und Eidgenossen, welche noch nicht Mitglied der Gruppe Giardino sind auf, dieser Bürgerbewegung für die Wiedererstarkung einer Schweizer Verteidigungsarmee auf Milizbasis beizutreten. Informationen zum Beitritt gibt es auf der Internetseite des Vereins „Gruppe Giardino“. Es braucht den stetigen Druck auf Bundesrat, Parlament und Verwaltung, damit die Schweizer Milizarmee nicht zerstört wird. Eine Berufsarmee, wie sie leider allzu vielen bürgerlichen Politikern schon vorschwebt, wäre mit unserer direktdemokratischen Staatsform und unserem Staatsverständnis nicht in Einklang zu bringen. Gemeinsam haben wir die Stärke, das Steuer noch herumwerfen zu können. Wir sind dies unseren Nachkommen schuldig, denn auch unsere Vorfahren haben für uns die Freiheit errungen und bewahrt.
Theo Biedermann, Cham