Wir trauern um unseren Präsidenten, Hermann Suter-Lang

Wir trauern um unseren Präsidenten, Hermann Suter-Lang

20150708 HSL_Titel
Unser Präsident und Mitbegründer der Gruppe Giardino, Hermann Suter-Lang (Jahrgang 1940), ist letzten Freitag nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die Schweiz verliert mit ihm einen pointierten, unermüdlichen Kämpfer für die kollektive Schweizer Sicherheit, die Armee, ein freiheitliches Waffenrecht und für mehr Wahrheit in den Medien. Sein kompromissloser Einsatz für eine glaubwürdige Armee hat die Diskussion um den Schutz von Land und Bevölkerung neu entfacht und wieder zu einem Thema gemacht, das in der Bevölkerung wahrgenommen wird.
Im Namen des Vorstands, des Stabes und aller Mitglieder der Gruppe Giardino entbieten wir der Trauerfamilie unser tiefstes Beileid. Der Verlust von Hermann hinterlässt auch in unseren Reihen eine grosse Lücke. Wir behalten seine kameradschaftliche Art, seinen Einsatzwillen und seine von Wissen und Schalk gespickten Äusserungen sehr gerne in unseren besten Erinnerungen. 
Die Abdankung fand bereits gestern Dienstag im engsten Familienkreis statt. Kondolenzschreiben leiten wir an die Familie weiter: Gruppe Giardino, Postfach 3112, 6002 Luzern
Wir laden die Mitglieder und Sympatisanten der Gruppe Giardino, aber auch andere Vertreter der sicherheitspolitischen Diskussion, dazu ein, sich in unserem “Kondolenzbuch” einzutragen. Nutzen Sie dazu bitte die Kommentarfunktion.
Vereinsführung
Infolge Auslandabwesenheit des Vizepräsidenten wird die Gruppe Giardino zunächst interimistisch durch den Stabschef Toni Cipolat geführt. Der Vorstand wird in den nächsten Tagen über einen neuen Präsidenten a.i. befinden, der bis zur Wahl durch die Generalversammlung im nächsten Frühling die Geschäfte führt.
im Namen der Gruppe Giardino
Toni Cipolat, Stabschef
 
Berichte auf luzernerzeitung.ch – NZZ.ch – tagesanzeiger.ch
 
Nachruf von Beni Gafner (BaZ vom 9. Juli 2015, Seite 5)

Er war Intellektueller und Grenadier. 1756 Diensttage, die meisten als Kompaniekommandant, zuletzt Oberstleutnant. Am Freitag ist Hermann Suter, Historiker und früherer Rektor des Lehrerseminars, der Diplommittelschule und des Kindergartenseminars der Stadt Luzern, im Alter von 74 Jahren gestorben. Nationale Bekanntheit erlangte der katholische Liberale, der für die FDP von 1979 bis 1987 im Luzerner Grossen Rat sass, als Initiant und Präsident der «Widerstandsgruppe Giardino zur Rettung der Miliz­armee». Dem Niedergang der Armee konnte Suter ab 2010 aus tiefster Überzeugung nicht mehr länger tatenlos zusehen. Zu gut wusste er wegen seines historischen Wissens, aufgrund seiner Belesenheit und Lebenserfahrung, dass Frieden nicht Zufall entspricht, sondern eben auch Resultat gescheiter, harter Arbeit ist. Suter, der Überzeugungsmilizler, von der FDP-Ortspartei im Wohnort Greppen bis zur Sennenbruderschaft Vitznau, blieb auch als Kämpfer für eine glaubwürdige Sicherheitspolitik begnadeter Pädagoge und packender Redner. Er erzählte, statt zu dozieren, er riss mit, zeichnete Bilder, er nannte Ross und Reiter und bleibt deswegen streitbar.

Nach der Wanderung mit dem Geschichtslehrer im Ägerital erzählt der Sohn von Suters Freund der Mutter: «Ich hab die Habsburger kommen sehen, da oben auf der Figlenfluh.» Suter war Initiant und Co-Projektleiter der Gedenkausstellung Festung Vitznau («70 Jahre Kriegsmobilmachung 1939–2009»), Co-Präsident des Gedenkanlasses «Das Wunder von Waldenburg», Vizepräsident von proTELL, Ehrenmitglied der Schweizerischen Staatsbürgerlichen Gesellschaft und Präsident der Stiftung Wahrheit in den Medien. Im letzten Jahresbericht schrieb er: «Die Presse hat ihre Rolle als ‹vierte Gewalt› längst aufgegeben: viele Bundeshausjournalisten warten nur auf ihre Pfründen in der Bundesverwaltung. ‹Bundesbern› hat nur ein Ziel, die Quoren für Referenden und Initiativen massiv zu erhöhen, die 26 Kantone in sechs ‹Metropolitan-Regionen› umzuwandeln, die Milizarmee zu einem Anhängsel der Nato zu machen und das Land in den Schlund der EU-Bürokraten zu werfen. Das mögen harte Worte sein. Wer mag mir zeigen, dass diese Befürchtungen falsch sind?» Hermann Suter wurde vorgestern im engsten Familienkreis beerdigt.