Zum Ewigen Frieden
Gerne verweisen wir auf die lesenswerte Serie „Zum Ewigen Frieden“ auf offiziere.ch
- Teil 1: Grundlinien der Gedankengänge Immanuel Kants
„Stehende Heere werden als eine Bedrohung des Friedens bezeichnet, denn mit ihnen wird die (mögliche und sofortige) Bereitschaft zu einem militärischen Waffengang signalisiert.“ - Teil 2: Probleme einer Friedensordnung im 21. Jahrhundert
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Kants „Ewiger Frieden“ besticht dadurch, dass er nicht utopische Ziele setzt, sondern auf Kenntnis der Geschichte und menschlichen Natur aufbaut.
Die Schweiz mit ihrer bewaffneten Neutralität hat sich wie (leider) kein anderes Land den Idealvorgaben von Kants zeitlosen Werk angenähert. Unsere Nachbarschaft entfernt sich derweil im politischen wie im militärischen Bereich im hohen Tempo noch weiter von Kants Überlegungen.
Kurioserweise bekommt nun nicht die Schweiz den Friedensnobelpreis, sondern die EU.
Mit Blick auf unsere bevorstehende Abstimmung, hier Smiths Ausführungen zu Kants 3. Präliminar-Artikel:
„„Stehende Heere (miles perpetuus) sollen mit der Zeit ganz aufhören.“
Stehende Heere werden als eine Bedrohung des Friedens bezeichnet, denn mit ihnen wird die (mögliche und sofortige) Bereitschaft zu einem militärischen Waffengang signalisiert. Die Wahrnehmung einer Bedrohung veranlasst andere Staaten sich ebenfalls militärisch auszurüsten, sei es durch größere Truppenkontingente oder der Entwicklung von überlegenen Waffen (Wettrüsten). Die Aufstockung der Streitkräfte oder des Technologiepotentials wirkt sich erheblich auf das Staatsbudget aus. […] Doch lässt Kant den Bürger nicht zum Pazifisten werden. Die „Übung der Staatsbürger in Waffen“ soll die Verteidigungskompetenz gewährleisten.“
Im Prinzip forderte Kant genau jene „strukturelle Nichtangriffsfähigkeit“, wie sie unserer Schweizer Milizarmee seit jeher innewohnt. Der (angriffsfähige) Auszug kehrt am Ende der Rekrutenschule ins Zivilleben zurück, dafür werden die (für die Verteidigung notwendigen) ‚Reservisten‘ häufiger beübt als in reinen Wehrpflichtarmeen.
Bei der Abstimmung über die Allgemeine Wehrpflicht kann sich der Stimmbürger also fragen, ob das Sicherheitskonzept unserer Nation weiterhin auf Immanuel Kant aufbauen soll, oder auf den Utopien der GSoA?
Oder ganz einfach mit Hans Senn (Friede in Unabhängigkeit, Frauenfeld 1983, S. 153) gesprochen:
„Friede bedeutet mehr als Abwesenheit von Kriegen.“
Danke für das Verlinken. Zum Ewigen Frieden ist ein sehr wichtiger kantischer Text. Da kriegt man Lust ihn wiedereinmal zu lesen.
Teil 3-6 sind in Planung.
Ende September hat Allen West in einer kurzen Rede unter anderem folgendes passendes Zitat gebracht:
„Those who hammer their guns into plowshares will plow for those who do not.“ – Thomas Jefferson
Zu deutsch etwa: „Diejenigen, welche ihre Waffen zu Pflugscharen schmieden, werden für jene pflügen, die das nicht getan haben.“
Teil 3: http://www.offiziere.ch/?p=9446
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