Armee rüstet sich für Unruhen in Europa

Armee rüstet sich für Unruhen in Europa

Eine dramatische Eskalation der Lage in EU-Krisenstaaten mit Auswirkungen auf die Sicherheit der Schweiz: Auf dieses Szenario bereitet sich die Armee vor, wie «Sonntag»-Recherchen zeigen.
Artikel auf sonntagonline.ch (Umfrage oben rechts beachten) – PDF20min.ch (mit Umfrage)
Kommentar des Sonntag-Chefredaktors: “Keine Hirngespinste”:

“[…] André Blattmann ist nicht verrückt, Bundesrat Ueli Maurer ebenso wenig. Dass jetzt sogar der Bundesrat selbst die neue Bedrohungslage zum Thema macht, zeigt, wie ernst man sie nehmen muss. Rückblickend stellen wir doch fest: Leider hat Blattmann mit seiner «Risikokarte» recht bekommen, die Lage in den fünf EU-Staaten hat sich seither zugespitzt. […]”

Kommentar:
Wie lange dauert es wohl noch, bis auch Giardino nicht mehr als “verrückt” sondern “weitsichtig” erklärt wird?

 

Kommentare: 11

  1. Hans Schmid sagt:

    Noch sind 29 von 365 Spz 63/89 (M113 KAWEST) nicht verschrottet! Sie sind, wie die Bilder von der türkisch-syrischen Front zeigen, hervorragend geeignet für den bevorstehenden Einsatz unserer Armee. So werden dann wohl 15 von 26 Bat (mech und inf)auf zivilen Lastwagen (oder zu Fuss) in den Einsatz fahren müssen. Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre!

  2. Michael Waldvogel sagt:

    Noch “besser” ist der Artikel zu diesem Blog-Beitrag auf http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Die-Schweizer-Armee-probt-den-Ernstfall-15754025
    dort werden doch glatt M113 63/89 Spz gezeigt, welche aber in der realen Welt durch das VBS 2012 zu 330 Stück verschrottet werden. Mit solchen Artikeln werden im Volk völlig falsche Hoffungen geweckt und der Eindruck vermittelt, dass das VBS das ganze beübt und sich für einen möglichen Ernstfall vorbeitet. Wie denn – mit geschredderten M113 63/89 Spz??? Spin-Doctors und Presse dürfen wohl alles machen!
    Noch sind 59 Stück (tranche OKT+NOV) dieser einsatzfähigen und kampfwertgesteigerten M113 63/89 Spz nicht verschrottet. Die nächste Abrüstung
    (Tranche OKT) beginnt am nächsten MI 10.10.2012 – noch zwei Tage zum reagieren.

    • Alain Vincent sagt:

      Ich wage zu bezweifeln, dass diese Journalisten überhaupt einen M113 oder CV190 von einem 1.Weltkrieg-Tank unterscheiden könnten. Die kopieren ja auch nur Agenturmeldungen und Archivbilder zusammen.
      Dass das falsche Hoffnungen und falsches Sicherheitsgefühl weckt bei ahnungslosen Leuten, da stimme ich zu.

  3. Fritz Kälin sagt:

    Da haben wir es. Alle Beteuerungen der Friedwertigkeit und ‘tiefen, gegenseitigen Freundschaft zwischen Staaten’ usw. werden wertlos, wenn europäische Staaten ihr staatliches Gewaltmonopol nicht mehr aufrechterhalten können. Eine Reihe von bereits wirkenden Tendenzen lässt das Entstehen solcher zunehmend rechtsfreier Räume in unserer Nachbarschaft immer wahrscheinlicher werden:
    – Abrüstung bzw. Umstrukturierung der Armeen auf Auslandeinsätze auf Kosten der Durchhaltefähigkeit und Glaubwürdikgeit zum Einsatz im Innern
    – Schwächung auch der übrigen Elemente des staatlichen Gewaltmonopols (Polizei, Justiz etc.) infolge Geldmangel
    – Infolge desselben Geldmangels sinkende staatliche Leistungen für eine steigende Zahl vom Staat abhängiger Personen.
    – Wachsender Frust (=steigende Gewaltbereitschaft), z.B. aus Frust über die Politik (ausserhalb der CH dürfen die Bürger nur ihre Politiker wählen, aber nicht über deren Massnahmen abstimmen…);
    – Organisierte Kriminalität und/oder extremistische Gruppierungen an den politischen Rändern ‘rekrutieren’ Frustrierte/Mittellose und fordern die schwächelnden Träger des staatlichen Gewaltmonopols heraus.
    Der Frieden erodiert dann quasi von unten, mit allen Gefahren für Freiheit und Sicherheit (für Wohlstand fehlt es dann ohnehin an Grundlagen).
    In diesem Umfeld ist die Aufrechterhaltung eines GLAUBWÜRDIGEN staatlichen Gewaltmonopols die vordringlichste Aufgabe. Glaubwürdigkeit beruht auf
    a) Ausreichende Finanzen, Ausbildung, Ausrüstung und Bestände der Träger des staatlichen Gewaltmonopols
    b) LEGITIMITÄT, sowohl der alltäglichen Träger des staatlichen Gewaltmonopols (Polizei, Justiz) als auch ihrer Verstärkung in ausserordentlichen Lagen (MILIZsoldaten).
    Ich hoffe aber, dass es sich bei den vier MP-Bat, die der CdA aufstellen möchte, auch um MILIZformationen handeln würde?! Durch Wiederaufbau eines Mobilmachungssystems wären diese wie jeder andere AdA schnell genug vor Ort und wir können uns die hohen Personalkosten von Zeit- und Berufssoldaten sparen (für ein Vielfaches an günstigen Milizsoldaten, wenn wir sie wirklich brauchen). Schliesslich haben alle Bürger und Einwohner ein Anrecht auf Sicherheit, nicht nur das Bundeshaus, die AKWs und die VIPs am WEF…

  4. Reinhard Koradi sagt:

    Gut zu wissen, dass der Bundesrat langsam die Zeichen der Zeit richtig interpretiert. Bleibt zu hoffen, dass dieses Wissen auch im Zusammenhang mit den hängigen Armeeinitativen (Milizarmee und Gripen) mit uneigeschränkter Ueberzeugung durch den Gesamtbundesrat gegenüber der Bevölkerugn vertreten wird und der Ausverkauf unserer Armee gestoppt wird.

  5. Suter Hermann sagt:

    Es scheint, dass es in “Bundesbern” (Bundesrat und Armeeleitung) endlich zu tagen beginnt. Seit dem Fall der Berliner Mauer, mithin seit 20 Jahren, hat die Landesregierung unserer Armee systematisch den Geldhahn zugedreht und damit der Zerstörung entgegengeführt. Diese Landesregierung und grosse Teile der Eidg. Räte tragen die volle Verantwortung dafür, dass die Sicherheit von Land und Volk nicht mehr gewährleistet ist. Es wird Jahre dauern, bis diese Defizite wieder aufgeholt sein werden – immer vorausgesetzt, dass die “hohe Politik” den Willen dazu überhaupt aufbringt. Alle bisherigen Warnungen und Kritiken vonseiten der Gruppe GIARDINO wurden entweder abgeschmettert oder schlicht ignoriert. Als Gründungspräsident der Gruppe GIARDINO habe ich schwere Zweifel, ob in “Bundesbern” der Wille zur Umkehr und zum Einstehen für eine starke Milizarmee wirklich Platz greifen wird. Die Mitglieder der Landesregierung haben bei ihrem Amtsantritt einen Eid auf die Verfassung leisten müssen. Welchen Stellenwert hat dieser Eid in bezug auf den Artikel 58 des Bundesverfassung für die Damen und Herren Mitglieder der Landesregierung eigentlich noch?
    Hermann Suter, 6404 Greppen.

  6. Franz Betschon sagt:

    Mit diesen Gedankenspielen beschäftigt man sich offenbar während der Stabsrahmenübung STABILO DUE. Ich nehme an, dass die Übungsteilnehmer davon ausgehen, dass ihnen so und soviele Truppen dafür zur Verfügung stehen. Dass diese aber heute in Realität gar nicht mobilisiert und ausgerüstet werden können, ist ungeschickt, denn in Realität müsste man die Übungstelnehmer gleich wieder nach Hause schicken. Die Risikokarte, von der immer wieder die Rede ist, stammt nach dessen eigenen Aussagen von Konrad Hummler. Dieser weiss nicht, wie sie in die Hände des CdA geraten ist.

  7. M. E. sagt:

    Guten Abend Giardinos…!
    Et voilà…! müsste man da wohl am besten sagen. Meine Damen, meine Herren, da opfern mit enormem Einsatz beherzte Leute wie Sie Herr Suter ihren wohlverdienten Ruhestand…, da bekommt man zu hören, man sei eine Art moderner, gegen Windmühlen kämpfender Don Qijote also ein Spinner…! Und jetzt entdecken wir plötzlich: dass in Bern oben unser “Kaffeechränzli” in Anbetracht der internationalen Entwicklung, wohl langsam eine Art Zucken im Dickdarm zu verspüren beginnt.
    Schön und gut meine Damen u. Herren, jetzt seht ihr wohl diese ominöse “Risiko Karte” die euch einst euer CdA in getreuer Pflichterfüllung presentierte, unter einem etwas anderen Licht, was? Bitte nicht erschrecken, aber jetzt wird es gleich ein böses erwachen geben. Blicken wir doch einmal zurück: im März 2010 wird euch diese Karte erstmals in der SiK presentiert, Frankreich.. Spanien… Italien…. und Portugal…..! anders ausgedrückt: EU-Süd. Gewisse Gefühle kochen (!) dies vor allem, weil der schlimmste “Failed State” in dieser Riege: Griechenland, auch schon damals ein Thema ist. Blattmann wird diplomatisch als Spinner taxiert,und verklausuliert werden sogar Konsequenzen angedroht. Dies, ausgerechnet von Politikern die Amt und Würde nicht verdienen. Dabei, hatte er diese Staaten nur als “Gefährdet” bezeichnet. Als mögliche geopolitischen Ursachen der von Ihm presentierten Karte, nannte er damals: -“…Gesellschaftliche und militärische Brennpunkte in Europa u. Nordafrika, die zum Ausgangspunkt von Migration Strömen werden könnten…!” was sich heute faktisch bewarheitet hat, und jetzt zu unserem Alltag gehört.
    All dies, gefiel natürlich einer gewissen alleinerziehenden Mutter aus Winterthur und ihrer Partei gar nicht! aber mangels an gegenteiligen Beweisen, wusste Sie nichts besseres als das Dokument als “untauglich” zu bezeichnen. Um dann, in sträflicher verletzung Ihrer Pflicht, so schnell als möglich zum Tagesgeschehen über zu gehen. Auf gut Deutsch, heisst sowas: REALITÄTSFLUCHT! und so gesehen wehrte Frau Alemann: sind SIE UNTAUGLICH…………..! Verlassen Sie endlich die SiK, machen Sie jemandem fähigen Platz, Sie gefährden mit ihrem sträflich-dümlichen Tun, nur unser aller Sicherheit. Die Zeit der Spiele ist jetzt vorbei, gehen Sie endlich bevor Sie noch mehr Unheil anrichten, unser aller Namen bitte ich Sie darum.
    Die Tatsache dass diese Karte von Konrad Hummler stammen soll, beweist nur das es wirklich ernst bestellt ist mit der allgemeinen Sicherheitslage im Europäischen Umland. Leute wie er, haben nämlich an einem friedlichen und gut funktionierenden Europa das grosste (Eigen-)Interesse.
    Nun bleibt nur zu hoffen, dass dieser Artikel des “Sonntags” endlich zum Umdenken in Sachen allgemeiner Sicherheit wird. Es ist fünf vor zwölf.

  8. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich bin schon glücklich, dass offensichtlich die Mehrheit der Bevölkerung (nach der Umfrage) sieht, dass man bei der Armee etwas Verbesserungsbedarf hat. Man muss jetzt verhindern, dass die teilweise schlimmen Zustände in Verzweiflung umschlagen und rechtzeitig Gegensteuer gegeben wird. Unsere Parlamentarier sind nicht wirklich ein Problem, denn sie verfügen nicht über eine eigenständige Meinung, sondern sind in den meisten Fällen durch die lange politische Karriere geistig gebrochen (wir kennen das doch von den Boot Camps in der amerikanischen Armee!) und werden einfach das sagen, was die ihrer Meinung nach “Mächtigen” sagen. Das gilt sowohl für die Blondinen in allen Parteien, auch für die Braunharigen, die Glatzköpfigen, für die Gipser und die anderen Geistesriesen. Das Ziel könnte also sein, den Eindruck zu erwecken, dass hinter der “Armeeidee” sehr viel Macht steht. Unser BöFei die GSOA hat das gar nicht ungeschickt gemacht, auch in dem sie die aus den früher doch relativ harten RS und UOS entstandenen Aversion vieler Leute geschickt instrumentalisiert hat. Psychologisch war das sehr geschickt genauso wie sich das EMD auch ein bisschen an der Nase nehmen muss, weill auf die Befindlichkeiten der Leute zuwenig Rücksichtig genommen wurde.

  9. Michael Waldvogel sagt:

    Am 30. Mai 2012 hat das VBS ein Faktenblatt mit dem Titel “Liquidation der Schützenpanzer 63/89 M-113 KAWEST” zum downloaden veröffentlicht (google faktenblatt admin m113). Darin steht ua. folgendes: “…Bundesrat Ueli Maurer, hat auf Antrag des Chefs der Armee im Januar 2010 entschieden, stillgelegte Systeme endgültig ausser Dienst zu stellen, wenn deren weitere Verwendung in der Armee auch in der Zukunft ausgeschlossen werden kann.”
    Nur knapp drei Monate später, schon Mitte März 2010 machte CDA Andre Blattmann mit der Risikokarte (Folie Konrad Hummler) auf möglich soziale Unruhen in Europa aufmerksam, was öffentlich wird und von der Presse sofort lächerlich gemacht.
    Demnach haben BR Ueli Maurer und CDA Andre Blattmann in kurzer zeitlicher Abfolge zwei Dinge getan:
    – Mitte März 2010 in der Öffentlichkeit von sozialen Unruhen in Europa gesprochen (CDA)
    – und kurz davor im Januar 2010, nicht öffentlich, die definitive Zerstörung von 330 Stück einsatzfähigen und kampfwertgesteigerten M113 63/89 Spz entschieden (BRUM)
    Wie geht das zusammen?
    Meines Wissens wurde dieser M113 63/89 Spz Schredder-Entscheid nie öffentlich kommuniziert. Sonst hätte Giardino ganz sicher schon ab Frühling 2010 interveniert! Was hat Giardino seit Dezember 2011 nicht alles unternommen, um die Zerstörug von 2640 gepanzerten Inf. Spz-Sitzplätzen zu stoppen? – ohne irgendeine Chance.
    Jetzt, Anfang Oktober 2012 hören wir nun von der gleiche Presse, das BR Ueli Maurer sagt: “Ich schliesse nicht aus, dass wir in den nächsten Jahren die Armee brauchen.“ – jetzt, da alle diese Spz fast komplett geschreddert sind! Auch ist bekannt, dass der neue (leicht schwächer) gepanzerte Duro IIIP erst 2018 anzahlmässig komplett bei der Armee im Dienst stehen wird.
    Das VBS hat bis Ende 2012 mit der Zerstörung dieser 330 Stück M113 63/89 Spz das am besten geschützte und sehr flexibel einsetzbare Tranportmittel für fast die Hälfte der Inf. und Mech. Bat entzogen – obschon bereits im Januar 2010 klar war, dass Aufgrund der Entwicklung in Europa die weitere Verwendung dieser Spz auch in Zukunft NICHT ausgeschlossen werden konnte. So etwas darf nie wieder passieren!

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