«Den Feind einmarschieren lassen!»

«Den Feind einmarschieren lassen!»

Dass die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) die Armee scheibchenweise abschaffen will, ist vielen klar. Dass aber ein Komitee-Mitglied der Befürworter an einem Podiums-Gespräch erklärte, er sei gegen eine Armee, man soll doch den Feind einfach ins Land einmarschieren lassen, fand ich schon eine sehr eindeutige Aussage. Ein Affront besonders gegen alle Mütter mit Kindern.
Leserbrief auf schweizerzeit.ch

 

Kommentare: 13

  1. Philipp Hofmann sagt:

    Wieso ist dies ein besonderer Affront gegenüber “Müttern mit Kindern”? Ausführungen sind erbeten. Oder geht es einfach um plumpe emotionale Polemik? Wie auch immer: Es zeigt wieder in aller Deutlichkeit:
    a) Die Armeebefürworter haben – aller gespielter Empörung und stetiger Beteuerung zum Trotz – noch immer ein höchst antiquiertes Gesellschaftsrollenbild. Inhärent dabei die künstliche Schwachhaltung und Abwertung der Rolle der Frau, die gerade mal dazu taugt, zu den Kindern zu schauen, während “der Held” den Rest des Lebens für sich, Frau und Kinder mal eben nebenbei erledigt; Landesverteidigung inklusive.
    b) Und einmal mehr zeigt sich, dass die Armeebefürworter noch immer kein konkretes Feindbild nennen können, sondern bloss dumpfe Phantomängste zusammenkleistern. Ein riesen Rumgeeiere ohne Hand und Fuss – und völlig fern von ansatzweise realistisch vorstellbaren Worst-Case-Szenarien.
    Oder anders gefragt:
    Wie sähe der schwarzgemalte Feind im Falle des ungehinderten Einmarsches denn bitte aus? Tacheles bitte, nicht wieder diffundieren und zerreden. Gemäss dargestelltem Szenario sei der Feind also nicht zufrieden mit Akquirieren von Land, „Ressourcen“ und Lage der Schweiz, und dies erst noch mittels kriegsfreier Übernahme, was die vollständige Erhaltung der der Bevölkerung und Infrastruktur mit sich brächte. Offenbar – so die Mahnworte – ist er eher oder gar ausschliesslich am Schänden der Frauen und Schlachten der Kinder interessiert. Nimmt mich Wunder, was das für ein Feind ist. Anyone? Wie gesagt, ich akzeptiere bloss in der unserer Realität denkbare Szenarien. Aber darauf warte ich – natürlich – auch weiterhin vergebens.
    Nota bene: Anno 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz im Handstreich ein – und es hat ihr nicht geschadet, sondern erst den nötig Modernitätsschub verliehen und die alten Zöpfe des Mittelalters bzw. des Ancien Régimes endgültig abgehakt. Und selbst die Mütter mit ihren Kindern hatten was davon.

    • Hans Schmid sagt:

      … so sie überlebt haben.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Ich habe schon mal gesagt, ich würde gewisse Leute am liebsten in die Beresina schmeissen, das war nämlich der einzige Effekt von Napoleon (ausser Aarau zur Hauptstadt machen, da ich ja niemand weiss, wo Zofingen ist, um nur mal die nächstgelegene “würdigere”, mögliche Hauptstadt zu nennen), dass man also in Russland krepiert, da hilft dann kein heisser Käse mehr. Habe ich jetzt vergessen, dass ich noch den Goldschatz von Bern stehlen muss? Der ist schon weg, ja, den kann ich nicht mehr verteidigen.
      Es gibt sehr, sehr viele, sehr, sehr konkrete Kriegsszenarien, einige hängen mit dem jetzt absehbaren Zusammenbruch der EU zusammen (ja kann auch freidlich passieren…aber warum sollte es, wenn man die bisherige Geschichte Europas bedenkt), andere brauchen ein wiedererstarktes Russland (das geschieht gerade jetzt) und ein Abzug der USA aus Europa ( geschieht auch jetzt), andere brauchen ein überschnappen der als arabischer Frühling bekannte aber durch zuviele unbeschäftigte junge Afrikaner ausgelöste Bürgerkrieg in Nordafrika, oder dasselbe in Grün im Nahen Osten, dann gibt es noch, da könnten wir uns allerdings eventuell raushalten, ein paar klitzekleine Reibereien im asiatischen Raum, in Afrika haben wir auch sehr viele Bürgerkriege, man weiss nicht wo aufhören und ich könnte alle Arbeitslosen der Schweiz mit Generalstabsarbeiten beschäftigen, wenn Sie denn qualifiziert wären, was sie aber nicht sind, da sie, genau(!) eben nicht mehr wehrpflichtig sind. Aber mir ist es egal, ich warte einfach ab und schaue zu.

    • Pescio Guido sagt:

      Ich stelle bei allem Respekt fest:
      Arrogant
      Vollkommen realitätsfremd
      Heute ist nicht mehr 1798, abgesehen davon, dass die Franzosen dann auf die Kappe gekriegt haben.
      Sie haben Recht: Im MOMENT kommt der Feind nicht direkt von aussen, sondern…..

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Die Schlacht bei Beresina fand vor genau 200 Jahren statt (nicht 1798). Vor der Schlacht waren es 9000 (Schweizer beim Apell) nach der Schlacht 300, damit haben wir 8700 Verluste (soviel ich weiss gab es kaum Gefangene), also 8700 Kinder und mehrere tausend Mütter denen man was erklären müsste, um das “Bonmot” aufzunehmen.
      Uebrigens 96.6% Verluste sind extrem, auch für damalige Verhältnisse. Man muss so etwa mit 30% rechnen (wenn Schuetzenlinien aufeinanderschiessen, ich habe gerade Zahlen über den Spanienfeldzug Wellingtons vor mir (selbe Zeit, anderes Kriegstheater)), die Luftschlachten im 2. WK (mein Lieblingsthema) sind bei Verlusten unter 10% schon abgebrochen worden (Bombardierungen der Amerikaner ohne Geleitschutz waren in dieser Grössenordnung).
      Aber etwas ist wirklich gut an den Diskussionen hier, ich muss immer tiefer in den Details rumrecherchieren und ich habe schon viel gelernt unterdessen.

  2. Florian Müller sagt:

    Genau, lasst es uns doch machen wie Holland damals…
    Schade, dass die Menschheit nichts aus der Geschichte lernt, sofern man sie denn kennt. Naivität wird in jedem Fall bestraft…

  3. Willy Stucky sagt:

    Der linke Hofmann kennt die Vergangenheit nicht, dafür kennt er die Zukunft; denn der Hofmann, der hat Visionen. Wie sagte doch alt Kanzler Helmuth Schmidt? Wer Visionen habe, sollte sich in psychiatrische Behandlung begeben.

  4. Eugen Hunziker sagt:

    Dieser Philipp Hofmann, eine kreuzdumme Figur, soviel Schwachsinn muss zu grosser Besorgnis aufrufen – aber sicher ist einmal mehr: Intellekt schützt vor Blödheit nicht …….

  5. Lang Max sagt:

    Eine solch dumme Aussage muss und kann man nicht ernst nehmen. Es gibt immer wieder Menschen, welche ihre Frust in dieser Art kompensieren, weil sie wahrscheinlich in ihrem Leben keinen Erfolg haben! Wer die Geschichte nicht kennt, kann die Gegenwart nicht leben und die Zukunft nicht planen – und demnach auch aus den Fehlern nichts lernen!.

  6. Erwin Markus sagt:

    Meine lieben, hier versammelten Mit-Giardinos…!
    Hiermit danke ich euch von ganzem Herzen für alle eure sehr guten Beiträge. Aber… obschon ich natürlich mit euch überreinstimme, liegt Ihr alle und last but not least auch die unumgängliche GSoA, völlig daneben denn: die Idee “… den Feind einfach einmarschieren zu lassen…!” stammt von niemandem anderen als von Mohandas Karamchand Ghandi (1869-1948) dem indischen Freiheitshelden. Anfangs des zweiten Weltkriegs, ich glaube es war dies 1939 oder 1940, äusserte er sich Seiner Doktrin der Ahimsa (Gewaltslosigkeit) folgend, dass:-“…Man doch anstatt zu kämpfen, die damalige freie Welt und natürlich allen voran Grossbritanien, gleich den Deutschen überlassen solle…!”
    Zu unser aller Glück, sperrte dann Winston S. Churchill (1874-1965) der legendäre britische Premier, anstatt den Rat desjenigen den er immer nur ein:-“Halbnackter Fakir…” nannte, lieber wieder einmal mehr ins Gefängnis. Der Mahathma verblieb dann dort in Gewahrsam bis 1945, als man Ihn nach gewonnenem Weltkrieg, wieder ohne zuviel Risiko auf die Menschheit loslassen konnte.
    Er hielt sich zwar bis an Sein bitteres Ende weiterhin strikte an die Ahimsa, konnte aber trotz letzterer bei den schweren, auf die Unabhängigkeit Indiens u. Pakistans folgenden Unruhen, den gewaltsamen Tod von über 2 Millionen Seiner Landsleute NICHT verhindern. Er selbst starb dann übrigens auch gewaltsam, nämlich durch den Arm eines fanatisierten Hindus, also eines Seiner eigenen Leute.
    Wie Ihr alle hier sehen könnt liebe Mitstreiter/innen, unsere liebe GSoA hat einmal mehr überhaupt nichts, aber auch rein gar nichts neues erfunden, sie übt sich nur im Nachäffen…!

  7. Zala Boris sagt:

    Ein Beispiel:man muss nur anschauen jetz in Sirien,wo die Extremisten al Nusra, (gruppe nähert an al Qaeda)haben die Christliche Stadt, (wo man redet noch die alte Arameische Sprache) erobert.
    Es werden die Männer sofort getötet ,die Frauen Vergewaltigt und müssen den Burka tragen.
    Was denkt der gsoa?

    • Erwin Markus sagt:

      Lieber Freund Boris…
      Ich fürchte auf eine Antwort, oder auf eine sonstige Stellungsnahme auf Ihre geschätzte Frage, werden Sie sehr sehr lange warten müssen…!

  8. Ernst Kägi sagt:

    Für detaillierte Antworten auf Ergüsse von Ph. Hofmann ist mir die Zeit zu schade.
    Er diskreditiert sich selbst!

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