Jetzt hofft die Armee auf die Flab-Aufrüstung

Jetzt hofft die Armee auf die Flab-Aufrüstung

Nach dem Nein zum Gripen muss die Luftwaffe ihre Hoffnung auf die Boden-Luft-Abwehr setzen. Schon in Kürze steht hier das nächste grosse Beschaffungsprojekt an: Innert weniger Jahre will die Armee die gesamte Fliegerabwehr vollständig erneuern.
Zum Stand der Planung gibt sich das Verteidigungsdepartement (VBS) derzeit allerdings zugeknöpft. Einen Tag nach der Gripen-Abstimmung könne man «nicht einfach zur Tagesordnung übergehen», sagte ein VBS-Sprecher am Montag. Zuerst müsse man nun eine Lagebeurteilung machen. Doch zumindest bis am Abstimmungssonntag waren die Pläne für eine total erneuerte Boden-Luft-Abwehr weit gediehen.
Beitrag auf NZZ.ch

 

Kommentare: 6

  1. Schneider sagt:

    Die Armee hat genügend Bedarf nur….
    Der Bundesrat und die Verwaltung ist gefordert nun ein professionelles Beschaffungs- und Budget-Management zu betreiben. Das bedeutet, dass es nicht angehen kann, dass das VBS Jahr für Jahr Budgetresten unbenutzt verstreichen lässt. Gerade die jetzige Situation zeigt klar auf, dass eine langfristige und flexible Planung Handlungsfreiheit garantieren würde. Es müsste nicht lange über die 300 Mio CHF diskutiert werden!
    Kleiner Auszug:
    – Ausrüstung der Infanterie Bataillone, zu wenig Material und ständig defekt
    – Beschaffung von Panzerabwehrmitteln > 200 Meter
    – Beschaffung von Minenwerfern für die Infanterie > 8.1 cm
    – Schiessplätze sind nie in ausreichender Anzahl vorhanden
    – Unterkünfte sind nicht auf die Bestände der Armee XXI ausgerichtet (oftmals viel zu klein!)

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich denke man will das Geld lieber zum “Asylanten streicheln” ausgeben.

  3. Kurt Anton Brugger sagt:

    Vielleicht kommt der BR dem Initianten des bürgerlichen Nein zum Gripen-Kommitees (Hptm Fischer ist Kdt bei den Fliegerabwehr-Truppen)entgegen.

  4. Elmar Hutter sagt:

    Schneider: Die für den Gripen vorgesehenen 300 Mio CHF waren für die Luftverteidigung (Gripen)vorgesehen. Dort sollen sie nun auch weiter eingesetzt werden (Modernisierung der Boden-Luft-Abwehr). Die Luftverteidigung unserer Nachbarn im Osten, Südosten und Süden ist höchst löcherig oder kaum vorhanden. Aber gerade in dieser Weltregion steckt heute der Wurm. Proliferationen von Mittelstrecken-Waffen in Krisenländern sind für die nahe Zukunft keineswegs ausgeschlossen. Wollte uns nicht schon einmal einer mit starkem Kaliber an den Kragen nach einer Polizei-Aktion in Genf?
    Für die Schweizer Industrie eröffnet sich mit einer Konzentration auf die Boden-Luft-Abwehr ein vielversprechendes Aufgabenfeld. Ausgewiesene weitere Armeebedürfnisse sollten nicht mit den Gripen-Geldern abgedeckt werden. Dafür sind das ordentliche Budget und die Kreditreste des VBS heranzuziehen.

  5. Willy P. Stelzer sagt:

    Elmar Hutter hat offensichtlich noch nie etwas vom Begriff “Kampf der verbundenen Waffen gehört”. Wie er dies mit der Aufrüstung der Flab tun will, ist mir schleierhaft. Wie wäre es mit der Aufstellung einer dritten Panzer Brigade? Nämlich der welschen Panzer Brigade, nachdem wir über 96 eingemottete Panzer Leopard 2 verfügen, welche im letzten Moment vor der Verschrottung gerettet worden sind. Wann erwacht die Fach Offiziers Gesellschaft OG Panzer unter ihrem neuen Präsidenten und unternimmt etwas Tapferes?

  6. Elmar Hutter sagt:

    Willi P. Stelzer: Den Kampf der verbundenen Waffen exerzierten die Wapa-Armeen mit Kampf- und Schützenpanzern, Kampfhelikoptern, Panzerhaubitzen und Raketenwerfern. Einander überlappende, mobile Flabsysteme für alle Flughöhen waren für die Sicherstellung der Lufthoheit eingesetzt.
    Fast jeder militärische Angriff beginnt mit einem Luftkrieg. Eine Armee kann nicht operieren, wenn sie keine Luftverteidigung besitzt. Diese
    ist heute noch viel bedeutender, da die Luftangriffswaffen weiter diversifiziert wurden. Ausserdem besitzt z.B. unser Land eine äusserst empfindliche Infrastruktur: Zentralisierte Armee- und Güterversorgungsanlagen, AKW’s, Autobahn-Knotenpunkte, etc. Es reicht nicht, nur die
    Armee mit den nötigen Mitteln zu versorgen. Die Luftverteidigung wie auch der Zivilschutz sind elementare Einrichtungen des Staates.
    Um all die Bedürfnisse von Heer und Flugwaffe abzudecken, ist eine Aufstockung des Armeebudgets auf mindestens 1% des BIP unvermeidlich.
    Dass man die Leopard 2 angesichts der heutigen Lage in Europa erhalten muss, ist ein Gebot der Stunde.
    E. Hutter, 1978-85 Leiter der Rubrik Panzererkennung beim Schweizer Soldat

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