Perspektiven 2030 – Eine Analyse (Teil 4: Inhalte der Szenarien: "Steiniger Weg")

Perspektiven 2030 – Eine Analyse (Teil 4: Inhalte der Szenarien: "Steiniger Weg")

[Szenario 3] Steiniger Weg
Sich konkurrenzierende Weltregionen, Machtpolitik und Handelshemmnisse. Konflikte um den Zugang zu Rohstoffen. BRICS gewinnen gegenüber Westen an Bedeutung.
Geopolitische Machtverhältnisse bei [3]: Die aufsteigenden Regionalmächte schmälern die Bedeutung der internationalen Organisationen und dies senkt auch die Einflussmöglichkeiten der Schweiz im internationalen Kontext. Die EU wird durch Trends zur Renationalisierung geschwächt.
Die Weltordnung dieses Szenarios erinnert ein Stück weit an Samuel Huntington’s ‚Clash of Civilizations‘, worin eine multipolare Weltordnung skizziert wurde.
In den Details zum Szenario (S. 35) werden die „Islamistischen Kreise auf der ganzen Welt“ erstmals erwähnt. Man hat das Gefühl, dies geschieht ‚der Vollständigkeit halber‘. Was mit den islamistischen Kreisen in den drei anderen Szenarien passiert, weiss vermutlich niemand. Die Studie wagt nicht, daraus ein Europa zu skizzieren, in dem eingewanderte (islamistische) Parallelgesellschaften eine xenophobe Radikalisierung in der angestammten Bevölkerung auslösen, wie man es z.T. bereits heute beobachten kann. So eine Entwicklung könnte die Staaten und Gesellschaften Europas vor die grössten inneren Zerreissproben seit der Zeit der ‚Klassenkämpfe‘ stellen.
Demographische Entwicklung: Steigende Arbeitslosigkeit in der Schweiz ‚vergrault‘ die möglichen Einwanderer. Hochqualifizierte Schweizer ziehen „Auswanderung zunehmend in Betracht.“ Öffentliche Ausgaben steigen im Zusammenhang mit der Überalterung.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt bei [3]: „Vor dem Hintergrund der stagnierenden Wirtschaft und der globalen politischen Instabilität manifestiert sich in der Schweizer Gesellschaft ein hoher Zusammenhalt sowie eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte und auf die lokale Identität. […]“.
[Ausgesuchte] Gewinner bei [3]: Primärsektor; Strukturschwache Regionen; Landessprachen und Dialekte; Gemeinschaftssinn auf lokaler Ebene; Vereine und Traditionen.
[Ausgesuchte] Verlierer bei [3]: Internationales Genf; Frauen und Familien; Einkommensschwache Bevölkerungsgruppen.