Umfrage in Frankreich: 80% wollen zurück zur Wehrpflicht

Umfrage in Frankreich: 80% wollen zurück zur Wehrpflicht

Some 80 percent of the French population want a return to compulsory national service in the wake of the Paris terrorist attacks, and see it as a useful tool for giving alienated youngsters “Republican values”.
An IFOP poll for regional daily Ouest France on Sunday showed that 81 percent of men and 79 percent of women supported some kind of service, be it civilian or military, for young men and women.
According to IFOP, the figure is much higher than polls in recent years, which have averaged 60 percent. The polling agency links this spike directly to the national mood following this month’s terrorist attacks.
Beitrag auf france24.com

 

Kommentare: 4

  1. Fritz Kälin sagt:

    Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe: die (Wehrpflicht-)Armee ist nicht nur die letzte Verteidigungslinie einer demokratischen Rechtsordnung, sondern ein präventiver Beitrag für eine friedensfähige Gesellschaft.
    In Erinnerung an unsere letzte Abstimmungsdiskussion zur Wehrpflicht erlaube ich mir hier eine kleine Werbung in eigener Sache (S. 6-10, Bezug zu Frankreich auf S. 10):
    http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/en/home/dokumentation/publik_zeitrschr/military_power_revue.parsys.79525.downloadList.25018.DownloadFile.tmp/mpr113web.pdf

  2. Rolf Homberger sagt:

    Eine Wehrpflicht Armee muss eine Miliz-Armee sein, nur so kann sichergestellt werden, dass der Bürger in die Sicherheitspolitik eines demokratischen Staates eingebunden werden kann.
    Gleichzeitig muss aber auch sichergestellt sein, dass eine Miliz-Armee Wehrpflichtigen den Eintritt verweigern kann, wenn sie ein Sicherheitsrisiko darstellen.
    Bei der Wehrpflicht-Armee kann jeder Bürger darauf bestehen eine militärische Ausbildung zu erlangen, da es ja eine Pflicht ist! Eine solche Ausbildung darf aber nicht dazu führen, dass sie für schlechte Zwecke verwendet wird. Erinnern wir uns daran, dass die Attentäter französische Staatsbürger waren!
    Der demokratische Staat teilt sein Gewaltmonopol mit seinen Bürgern, darf es aber nicht zu einem Missbrauch werden lassen. Der Staat muss also die Möglichkeit zur Verweigerung einer militärischen Ausbildung haben.

  3. Willy P. Stelzer sagt:

    Es erstaunt nicht, dass sich nach den Ereignissen in Paris die Stimmung in Frankreich drastisch geändert hat und die Wehrpflicht-Armee gemäss Umfrage nun zu 80 % befürwortet wird. Ich erinnere an den Stimmungsumschwung in der Schweiz im Jahre 1956 nach den Ereignissen in Ungarn. Damals realisierte nicht nur die Bevölkerung sondern auch das Parlament, dass eine einsatzfähige Armee unabdingbar ist. Heute, im Jahre 2015, entscheidet zum Beispiel die Sicherheitskommission des Ständerates immer noch nicht situationsgerecht. Die aktuellen Kriegsschauplätze sind ja weit entfernt und die Vorwarnzeit beträgt immer noch zehn Jahre! Eine ganze Anzahl Entscheidungsträger sind entweder taub, blind oder beratungsresistent.

  4. Erwin Markus sagt:

    Lieber Herr Stelzer,
    Danke vielmal für Ihren ebenso guten, wie auch klaren hiesigen Beitrag. Ich selbst denke auch, dass die Damen u. Herren der Ständerätlichen Sicherheitskommission (SIKO) dort fehl am Platz sind, und ein eher Trauriges und kümmerliches Bild unserer Demokratie abgeben…!

Kommentare sind geschlossen.