Vimentis-Umfrage: weniger Geld, weniger AdA, kein Gripen

Vimentis-Umfrage: weniger Geld, weniger AdA, kein Gripen

Eine deutliche Mehrheit (56 %) spricht sich für eine Kürzung des Armeebudgets aus. Von den Personen, wel- che Militärdienst leisten/geleistet haben, sind hingegen 51 % gegen eine Kürzung. Auch beim Geschlecht gibt es eine unterschiedliche Meinung. Männliche Personen sind mit 49 % an einer Kürzung interessiert, während weibliche mit 62 % dafür stimmen. Weiterhin ist bemerkenswert, dass die Befürwortung mit steigendem Ein- kommen abnimmt. So sinkt die absolute Mehrheit von Personen mit einem Haushaltseinkommen von weniger als CHF 3 000 von 60 % auf 51 % bei Personen mit einem Einkommen grösser CHF 12 000.
Resultate als PDF bei vimentis.ch (Detailauswertung ab Seite 77 beachten!)
Kommentar:
Die Fragen zur Armee (aber auch zu den anderen Themen) sind recht eindimensional. Ob die Umfrage also wirklich die Stimmung im Volk abbildet? Mitte Mai werden wir es wissen. Den grössten Handlungsbedarf sehen übrigens nur 1-2% bei der Armee.

 

Kommentare: 7

  1. Gotthard Frick sagt:

    Beijing, 19.02.2014
    Ich habe als Gönner von vimentis.ch, wo ich auf meinem Blog auch meine Artikel plaziere, soeben an deren Geschäftsleitung auf die mir zugestellten Umfrageergebnisse geantwortet und dort nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass die Frage zur Armee auf eine Manipulation hinauslief. Zur Verdeutlichung mache ich hier eine Umfrage bei den GIARDINO Lesern: “Haben Sie aufgehört, Ihre Frau täglich mit einem Stock zu schlagen?”. Kreuzen Sie JA oder NEIN an.
    Wie immer Sie antworten, Sie gestehen, ihre Frau immer noch oder bisher täglich geschlagen zu haben.
    Die Frage zur Armee in der Vimentis-Umfrage lautete, WO man bei der Armee sparen könne. Dann konnte man ankreuzen: Flieger etc. Korrekterweise hätte gefragt werden müssen, ob die Schweiz mehr, gleich viel oder weniger für die Armee ausgeben solle. Dann hätte man vielleicht noch fragen können, wo mehr oder weniger ausgegeben werden soll. So, wie die Frage gestellt wurde, gehört sie in die Kategorie “Manipulation”. Deshalb habe ich an der Umfrage nicht teilgenommen.
    Mit freundlichen Grüssen aus Beijing. Die Konzentration von Feinstaub führt laut chinesischen Medien schon zu Protesten der Bevölkerung. Gotthard Frick

  2. Beda Düggelin sagt:

    “Glaube keiner Statistik, welche du nicht selbst gefälscht hast!” Eines aber stimmt, wenn es nicht gelingt die Frauen abzuholen und auch die jungen Wähler, dann steht es schlecht für den Gripen.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Keine Panik: Viele Leute glauben immer noch, das die Armee genügend finanziert wird, aber das ändert sich und ist wahrscheinlich schon nicht mehr die Mehrheit. Dass dies bei Vimentis nicht angekommen ist, macht nichts, ich konnte die Umfrage auch nicht vernünftig ausfüllen. Die spassigen Arbeitszeiten der Schweizer Luftwaffe helfen auch, denn dafür gibt es nur drei Erklärungen: a) Das sind alles Deppen, b) Sie haben wirklich zuwenig Geld und Infrastruktur oder c) es sind alles Deppen und(!) sie haben zuwenig Geld und Infrastruktur. Richtig ist c).

    • Hammond sagt:

      Die Bezeichnung “sind alles Deppen” ist in der Realität hoffentlich übertrieben. Ich hoffe es ist “nur” “sind mehrheitlich Deppen” oder “an Stellen mit entsprechender Entscheidungsverantwortung sind mehrheitlich Deppen platziert” trifft mehr zu – auch wenn dieser Zustand natürlich immer noch im Bereich der unakzeptablen Zustände liegt.
      Ansonsten kann ich zustimmend bemerken:
      Wenn die Armee zuwenig Geld für die Anschaffung & Wartung genügender Fahrzeuge & Systeme hat und somit die WK-Truppen eher zu wenige Fahrzeuge & Systeme zum Üben erhalten, dann bringt es nichts über das Rumsitzen von WK-Truppen zu lästern und dann noch mehr Sparforderungen aufzustellen. Dies würde den Zustand nur nochmals verschimmern, aber dieser kurzsichtigen Einstellung bin ich leider auch schon begegnet.

  4. Max Salm sagt:

    Die Veröffentlichung der “Bürozeiten” unserer Flugwaffe zum jetzigen Zeitpunkt ist wohl der letzte Sargnagel für den Grippen und leider auch für die Armee.

  5. Hans Steffen sagt:

    Ich teile die kurze Beurteilung von Max Salm – leider! Wer die Wirkung der “Bürozeiten” durchdenkt, muss erschrecken! Das schlimmste Szenario ist doch wohl: der eingeführte Grippen, welcher nur zu Bürozeiten fliegen könnte…

  6. Hans Ulrich Suter sagt:

    Der Punkt ist natürlich der: Als Bürger können wir genügend Geld für Infrastruktur zur Verfügung stellen, wir können nicht jahrzehntelange falsche Beförderungspolitik ungeschehen machen. Diese geschieht offensichtlich mindestens seit meiner RS Zeit. Ich habe zuerst gedacht meine Beobachtungen dazu, seien persönliche Frustration, oder sowas, aber nachdem ich gesehen habe, dass ein Sauniggel wie Roland Nef (5 Jahre älter als ich), ganz nach oben kommt, scheint da doch ein Problem vorhanden zu sein. Das kann nur von ganz oben korrigiert werden und man kann nur hoffen, dass die nächste Generation von Bundesräten, das Problem in den Griff bekommt. Selbstverständlich muss der Stab die 24/7-Situation (sie hat ja einen Namen) schon durchüberlegt haben und auf Anfrage genau sagen, wieviel Infrastruktur, Flugzeuge, Personal und Flugplätze das braucht und wie lange es braucht bis jeder Punkt der Schweiz mit welcher Waffenwirkung erreicht wird (moderne Luft-Luft-Raketen haben bis 200km Schussweiten). Dann kann man das auf Anfrage auch mitteilen, daran ist nichts geheim, jeder Fachmann und erst recht jeder Geheimdienst, kann das mit etwas Aufwand selber ausrechnen. Kann schon sein, dass man neue Piloten braucht, aber die Zahl 100 sieht etwas gar nach frei erfunden aus….

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