Weltweite Militärausgaben: Alle rüsten auf – außer den USA

Weltweite Militärausgaben: Alle rüsten auf – außer den USA

Die weltweiten Rüstungsausgaben sind 2013 zum zweiten Mal in Folge gesunken. Rund 1,26 Billionen Euro gaben die Regierungen im vergangenen Jahr für ihr Militär aus, gegenüber 2012 bedeutet das einen Rückgang um 1,9 Prozent. Das geht aus dem Jahresbericht des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) heraus, der am Montag vorgestellt wird. Die Forscher in Schweden analysieren dafür die weltweiten Rüstungsetats.
Doch dieses Ergebnis ist fast ausschließlich den USA zu verdanken. Die größte Rüstungsnation der Welt drosselte ihre Ausgaben für die Armee im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf 460 Milliarden Euro. Grund hierfür waren das Ende des Irak-Einsatzes, der beginnende Afghanistan-Rückzug und der Sparkurs des Pentagon.
Rechnet man die USA aus der Statistik heraus, kletterten die weltweiten Rüstungsausgaben um 1,8 Prozent. “Der Anstieg der Militärausgaben in Schwellen- und Entwicklungsländern setzt sich unvermindert fort”

Bericht auf spiegel.de – 20min.ch

 

Kommentare: 4

  1. roberto nussio sagt:

    Interessant! Die USA “müssen” endlich auf Militärausgaben sparen dafür verkaufen sie überall Waffen und Waffensysteme und helfen diese Industrie in dem sie Weltweit Spannungen aufrecht erhalten!

  2. Franz Betschon sagt:

    Dem S.P.R.I. ist zugute zu halten, dass es sich an öffentlich zugängliche Zahlen halten muss. Diese geben aber höchstens die halbe Wahrheit wieder:
    – In den USA sind die Ausgaben für private “Sicherheitsfirmen” nicht im Verteidigungsbudget enthalten. Die Provokateure vom Maidanplatz in Kiew beispielsweise (Angehörige der Firma Academic, rüher Blackwater) sind nicht durch das Verteidigungsministerium bezahlt, wahrscheinlich über das Aussenministerium, bewaffnet mit der modernsten militärischen Ausrüstung.
    – In China und Russland beispielsweise, entsprechen die Zahlen nur dem Nominalwert, nicht der Kaufkraft, die dort um ein Vielfaches höher ist als in der NATO. Ein dem F-35 äquivalenter russischer Suchoi T-50 kostet ca. 1/3 (Angebot an Indien) etc.
    – Ausserdem ist eigentlich die “Kampfkraft” (“Firepower”) entscheidend. Diese ist in den USA immer noch beträchtlich. Die USA sind bezüglich Firepowerindex weiterhin die Nr.1 (abnehmend), Russland Nr.2 und China Nr.3 (beide stark zunehmend). Westeuropa verharrt auf tiefem Niveau (abnehmend) und die Schweiz abgeschlagen auf Rang 28 (stark abnehmend) wetlweit.
    – Schweden liegt bezüglich Firepowerindex ähnlich tief wie die Schweiz. Hingegen hat die Verteidigungsministerin nun den Notstop gedrückt und das Steuer kräftig herumgeworfen.

  3. E. Haas sagt:

    @ F. Betschon:
    Wie man auf 10vor10 sehen und hören konnte (gestern Abend) werden von den 188 Mrd USD die China in die Armee und sein Vtg-Budget investiert, ca 30% für Forschung und Entwicklung benötigt, also ca 60 Mrd Fr für Research & Development (westliches Waffenembargo, die Rot-Chinesen sind damit gezwungen selber zu forschen, zu entwickeln, zur Serienreife zu bringen), bei einer 2.5 Mio Mann starken Armee bleibt somit nicht allzu viel übrig, um Rot-Chinas Armee kräftig zu modernisieren, es ist und bleibt eine territoriale Land-Massen-Armee (unter Mao, 1949 – 1976, verfügte die rotchinesische Volksarmee über ein Potenzial an ca 50 Mio Mann Volksmilizen, miserabel ausgerüstet, aber die Masse machte es aus).
    Schweden ?
    Will die schwedische bürgerliche Regierung wieder die sistierte Wehrpflicht aktivieren (die sie vor 4 Jahren ausser Kraft setzte und nun eine 50’000 Mann – Berufsarmee hat) ? Wenn Sie, Herr Betschon, diesbezüglich mehr wissen, posten Sie einen Link hier um dies bestätigt zu haben.
    Mir ist noch nichts bekannt, dass Schweden seine Armee kräftig aufrüsten will, ausser dass die Luftwaffe nun statt 60 vielleicht 100 Gripen E erhalten soll, irgendwann ab 2020, ansonsten wird sich die bürgerliche schwedische Regierung – das ist ihr “Aufrüstungskonzept” gegen das aggressiv-russisch-nationalistische Putin-Zaren-Regime – innerhalb der nächsten 2 Jahre der NATO anschliessen, was sicherheitspolitisch und als EU-Mitglied vernünftig ist. Nach Schweden folgt dann noch der nächste allianzfreie skandinavische Staat, Finnland, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird auch Finnland noch vor 2020 ein NATO-Mitglied sein (wir können darauf wetten). Das stärkste Militärbündnis der Welt, die NATO (seit 1949), ist der einzige Garant gegen die russische Expansion, wobei diese territoriale russische Expansion sich “nur” auf das Ziel beschränkt, alle russischsprachigen Slawen in einem restaurierten Gross-Russland zu vereinen (Russland, Krim, Ost-Ukraine, Weissrussland, nördlicher Teil Kasachstans, Teile des Kaukasus). Die NATO-Staaten des Baltikums, Litauen-Lettland-Estland, sind ausserhalb der militärisch-politischen Machtspiele Moskaus, weil damit eine direkte Konfrontation mit der NATO (dem stärksten Militärbündnis mit 3.3 Mio Mann Truppenstärke gegen das die schlecht gerüstete und zahlenmässig 4mal kleinere russische Armee keine Chance hat) und den U.S.A. provoziert würde, also destabilisiert und belästigt das totalitär-diktatorische Putin-Regime die nirgends eingebundenen Staaten Ukraine und früher oder später dann auch Weiss-Russland (mit seinem Diktator A. Lukaschenko) und Kasachstan (ebenfalls eine Diktatur), weiter auch Georgien und das ebenfalls diktatorisch regierte Aserbaidschan (man kann davon ausgehen das dies die Expansions-Agenda Putins ist). Putin pokert hoch, die russische Volkswirtschaft und das russische Volk werden dafür die Quittung präsentiert bekommen und letztlich mehr verlieren als gewinnen bei der gewaltsamen Erweiterung Russlands (mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, vorerst wenn immer möglich ohne direkte brutale militärische Gewalt). Russland mit der kleinen 800’000 Mann starken (schwachen) russischen Armee und seinen 100 Mrd USD Rüstungsausgaben / Militärausgaben (Vtg-Budget) ist mit seinen beschränkten Möglichkeiten gegenüber den US-Militärausgaben von ca 640 Mrd USD kein ernstzunehmender militärischer Gegner (und schon gar nicht gegenüber der vereinigten NATO-Streitkräfte mit ihren 3.3 Mio Mann), der russische Grossmachtstatus stützt sich nur auf die ca 7000 Atomwaffen-Sprengköpfen, die russische Armee taugt nur für grenznahe Territorial-Konflikt und um das eigene Volk niederzuknüppeln, ansonsten, bis auf wenige Profi-Spezialkräfte-Verbände (Spetznaz), ist die russische Armee undiszipliniert, unbrauchbar, verlottert (noch elender aufgestellt ist die ukrainische Armee, bzw was von ihr übriggeblieben ist…).

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    @Haas: Für mich war 10vor10 schon immer die(!) Quelle nachrichtendienstlicher Informationen. Geil war auch, als ein Sicherheitsexperte, das Ende der Panzerkriege verkündete und man im nächsten Beitrag israelische Panzer sah. Das hatte was vom “comical Ali” den wir im Irakkrieg so schätzen gelernt haben. Putin ist übrigens immer noch ein gewählter Präsident im Gegensatz zu den Führern in der Ukraine. Ein Unterschätzen der russischen Armee ist sicherlich nicht angebracht. Diese Armee hat ihre Schwächen aber auch ihre Stärken, v.a. in der Luftwaffe, was der Schwachpunkt der alten UdSSR war. Die NATO Wird erst eingreifen, wenn “der Russe” nach Deutschand greifen würde. Lassen Sie Finnland Finnland sein, die Finnen versuchen mit Mühe aber auch mit Erfolg unabhängig zu bleiben, dazu schliessen sie sich jedem an, auch Hitlerdeutschland oder eben der NATO, und können sich dann aber auch wieder davon lösen.
    Eier schon verteilt?

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