CdA: «Ein Funken kann für einen Grossbrand genügen»

CdA: «Ein Funken kann für einen Grossbrand genügen»

Aus dem Interview mit dem Sonntagsblick:

Die Risiken für die Schweiz steigen, wenn wir militärisch nicht parat sind.
Wer hätte vor sechs Wochen für möglich gehalten, was jetzt in der Ukraine abgeht? Niemand. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Und es ist zu spät, eine Armee aufrüsten zu wollen, wenn schon etwas passiert ist. Der Erste Weltkrieg begann wegen eines Mordes in Sarajevo. Ein Funken kann für einen Grossbrand genügen. […]
Und die Aktualität zeigt klar: Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt und sollten uns nicht überraschen lassen.
Ist Europa also unsicherer geworden?
(Überlegt lange) Ja. Alle europäischen Länder investieren weniger in die Sicherheit. Sie können daher weniger gut auf eine Bedrohung reagieren. Ein Vakuum entsteht. Europa glaubte lang, territoriale Konflikte gehörten der Vergangenheit an. Das Beispiel Krim zeigt: Dies ist leider nicht der Fall. […]
Um den Luftraum mehrere Monate durchgehend zu sichern, bräuchten wir 33 Gripen, das hatten wir ursprünglich vorgeschlagen.

Bericht auf blick.ch
Kommentar:
…wir sind ja schon lange nicht mehr “parat”! Die Ausrichtung auf “wahrscheinliche” Einsätze ist grundlegend falsch.

 

Kommentare: 7

  1. boris zala sagt:

    Il mondo è sempre più instabile,oggi la DCA (difesa contraerea turca ha abbattuto un caccia siriano)
    La rivolta Ucraina è stata ampiamente sostenuta dagli Stati Uniti con l`intento di potersi mettere direttamente sul confine con la Russia,così che la Russia dovrebbe togliere la sua flotta dal Mar Nero.
    “Guarda caso” che da Sebastopoli partono tutti i rifornimenti per la Siria.Qui entra in gioco l`asse Washington-Riad e guarda caso ancora, che in Crimea vive ancora una minoranza turca.Come dice André Blattmann:wir wissen nicht,was die Zukunft bringt.Non sappiamo cosa ci aspetta il futuro,ci son troppe teste calde in giro.Solamente che una parte del consiglio federale più alcuni media non vogliono sapere di queste situazioni di pericolo!La storia insegna!Boris

  2. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die Ausführungen des CdA sind interessant. Trotz seiner Lagebeurteilung soll die Schweiz auf eine reale Verteidigungsfähigkeit mit Dissuasionwirkung zu Gunsten eines theoretischen Verteidigungswissens (savoir faire) verzichten. Dieses soll mit zwei lücken- und mangelhaft ausgerüsteten mechanisierten Brigaden erhalten werden (Bericht über die Weiterentwicklung der Armee 2023). 2011 liquidierte die Schweizer Armee die schweren Minenwerfer Kompanien (12 cm) und liess die Minenwerfer samt Fahrzeugen verschrotten. Nun sollen die verschrotteten Minenwerfer durch die Beschaffung neuer ersetzt und die Minenwerfer Kompanien wieder neu gebildet werden (Schweizer Soldat vom April 2014). Ist das VBS nicht ein “Saftladen”, der ausgemistet werden sollte? Wenn der Bundesrat in seiner Besetzung vom Jahr 2011 beschloss, die 12 cm Mw Kompanien zu liquidieren, dann stellt sich die Frage, ob diejenigen Mitglieder, die diesen schwachsinnigen Beschluss guthiessen, verantwortlich gemacht werden können. Das wäre eigentlich normal. Aber unsere Landesmütter und Landesväter haften ja nur für grobe Fahrlässigkeit, obwohl sie gut bezahlt sind und ein fürstliches Ruhegehalt ohne eigene Beitragsleistung erhalten. Ich frage mich, ob die Eidgenössischen Räte in der Lage sind, solche Missstände endlich zu erkennen und die sich aufdrängenden Massnahmen zu treffen. Wahrscheinlich wird dies nicht der Fall sein, weil auch das Parlament ein “Saftladen” ohne die erforderliche Sachkenntnis und ohne das nötige Rückgrat ist. Es wäre von Vorteil, wenn unsere Parlamentarier solche Zeilen und nicht den Blick lesen würden. Das ist aber eine Forderung, die über die realistischen Erwartungen hinausgeht. Trotzdem muss es geschrieben werden.

  3. Beda Düggelin sagt:

    Wenn die Flut zurückgeht, zeigt sich, wer nackt geschwommen ist, dies sagte Warren Buffett, der Vorzeigeinvestor bezüglich Spekulanten, welche sich ihres Risikos nicht bewusst sind. Genau gleich verhält es sich mit dem CdA und seiner Führungscrew! Nun zeigt sich, dass unsere Armee und Sicherheitspolitik einen Namen trägt, dem sie nicht gerecht werden kann, alles Fassade und rein gar nichts mehr dahinter. Das potemkinsche Dorf lässt grüssen!

  4. Willy Stucky sagt:

    Ich verstehe nichts von Rüstungsgeschäften und kann folglich nicht beurteilen, ob die finanziellen Mittel optimal eingesetzt werden oder nicht. Andererseits fällt mir auf, dass zurzeit Journalisten Fragen stellen, die auf ein Umdenken hinweisen, und zwar nicht nur Weltwoche-Journalisten.
    Unser Problem war ja das propagandistisch geschickte Totschweigen potentieller machtpolitischer Probleme in Europa und der Welt. Es war während Jahrzehnten nur noch vom grössten Friedenswerk aller Zeiten (= EU) und vom satten Speckgürtel von Freunden um uns herum die Rede. Plötzlich darf Maurer wieder das Wort “Neutralität” in den Mund nehmen, was bekanntlich ein Angriff auf das Kollegialitätsprinzip ist; und der CdA darf von 33 Gripen sprechen und damit andeuten, dass er lieber 44 Grippen hätte.
    Es ist eine neue Dynamik zugunsten einer realistischeren Beurteilung unserer Lage zu erkennen!

  5. Wer an Veranstaltungen hauptsächlich nur die subsidiären Aufgaben unserer Armee in den Vordergrund stellt ist wenig glaubwürdig heute mit Blick auf das Geschehen in der Ukraine ein Umdenken anzumahnen. Wer seit Jahren die Demontage unserer Landesverteidigung vorantreibt besitzt wenig “Schubkraft” jetzt den Mahnfinger zu heben. So lange den Worten keine Taten folgen, jetzt wirklich das Steuer herum zu reissen, verspielt auch noch den letzten Kredit. Dann wäre ein Wechsel in der Armeeführung wirklich dringlich. Mit den notwendigen 22 Gripen ist es noch längst nicht getan wenn auf der anderen Seite laufend wichtige militärische Infrastrukturen aufgegeben werden und sich damit die Armee mehr und mehr von der Bevölkerung verabschiedet. Geistige Landesverteidigung und Dissuasion sind heute Fremdwörter und wer von der Raison d’être unserer Armee spricht muss automatisch das “Kriegsgenügen” einbeziehen. Alles andere ist Augenwischerei!

  6. Walter Liechti sagt:

    Russland war, ist und bleibt eine Bedrohung für den Westen und die ganze Welt! Putin hat einmal mehr bewiesen, zu was er “fähig” ist! Unsere rot/grünen Politiker dürfen ihm weiterhin huldigen! Churchill
    hat nach dem zweiten Weltkrieg nicht ohne Grund gesagt:
    Wir haben das falsche Schwein geschlachtet!

  7. Walter Häcki sagt:

    Ceterum censeo,
    Unsere WEA muss dringend angepasst werden, keine Bestandesreduktion jetzt (200000 auf 100000 Mann Miliz) keine modernen Einrichtungen / Ausrüstungen schleifen, Militärbudget erhöhen, Alarmformationen bilden. Der Bundesrat muss jetzt handeln. Die 20 Jahre Vorwarnzeit sind abgelaufen.
    Beim Besuchstag in der GstS letzte Woche wurde mir klar, die NATO kann und will uns nicht helfen, und die EU kann noch weniger, weil sie die milt. Aufgaben auf die einzelnen Staaten verteilen will und niemand weiss, wer jeweils dann effektiv mitmacht. Das Kooperationsmodell der Schweizer Generäle ist gestorben.
    Mit seinem Aufruf kann der Luxemburger nur hoffen seine Wahl zu gewinnen, die EU aber noch mehr verlieren.

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