Antworten des CdA zu weiteren Fragen bezüglich Verschrottung der Spz 63/89

Antworten des CdA zu weiteren Fragen bezüglich Verschrottung der Spz 63/89

Nach dem Augenschein in den Kavernen von Turtmann hatte die Gruppe Giardino weitere Fragen an den CdA. Wir publizieren die Antworten (datiert vom 19.06.2012) mit einer Beurteilung von unserer Seite.
1. Frage Giardino:
“Weshalb wird in offiziellen Velautbarungen vom M113 gesprochen und nicht vom Spz 63/89 und dessen Unterschieden zur ursprünglichen Version Spz 63, dessen Bilder immer gezeigt werden?”

Antwort CdA:
“Der Grund liegt dann, dass die Bezeichnung “M113” mehr Leuten geläufig ist als “Spz 63/89″. Die Kommunikation hat sich an die breite Öffentlichkeit zu richten. Diese verfügt nicht über die tiefen Fach- und Sachkenntnisse wie Sie und Ihre Spezialisten.”

Beurteilung Giardino:
Die Präzision in der Kommunikation wird absichtlich und vorsätzlich heruntergefahren. Man nutzt die Unkenntnis der Öffentlichkeit zu seinem eigenen Vorteil und manipuliert so die Meinung des Volkes. Wäre es nicht ehrlicher (Zitat CdA: “Auf dem Weg zu mehr Ehrlichkeit”), man würde bei den Fakten bleiben und die Öffentlichkeit genauer informieren, was wirklich auf den Schrottplatz gefahren wird? Oft musste Giardino bei den öffentlichen Ausführungen des CdA erleben, dass Bilder von uralten Panzern (sogar von schon lange verschrotteten ‘Centurion’ Panzer!!!) zur Illustration dieses Themas dienen und so klar der Realität widerspricht. Wenn selbst solche Bilder verwendet werden, muss klar von “Manipulation” und nicht von einer Vereinfachung zwecks Verständnis gesprochen werden.

2. Frage Giardino:
“Die 386 Spz 63/89 wurden 2006 eingelagert, seit wann ist die Lüftung in den Kavernen nicht mehr in Betrieb? Warum wurde sie abgestellt?”

Antwort CdA:
“Infolge eines Defektes war die Lüftung der Kaverne ausgefallen. Ersatzteile insbesondere für die elektrische lnstallation der Steuerung der Anlage waren veraltet und nicht mehr verfügbar. Deshalb wurde für die Entfeuchtung der Kaverne eine spezifische Lösung nachgerüstet.”

Beurteilung Giardino:
Die Frage wurde ungenügend beantwortet – Wir kennen den Zeitpunkt des Ausfalls nicht.
Wieso für die in der ganzen Schweiz standardisierten Flugzeug-Kavernen plötzlich keine Ersatzteile mehr da sein sollen, ist uns auch ein Rätsel.
Zudem stellen wir hier einen Widerspruch zu Aussagen von Mitarbeitern von Ort fest, welche von einer bewussten Abschaltung aus “betriebswirtschaftlichen Gründen”, ja sogar von einer “vorsätzlichen Abschaltung” zwecks “Zufügen eines Schadens”, gesprochen haben.


3. Frage Giardino:
Was kostet die Verschrottung das VBS? Geht ein allfälliger Erlös tatsächlich an das VBS?

Antwort CdA:
“Gemäss aktuellem Altmetallpreis resultiert im Zusammenhang mit der Verschrottung des Spz M-113 63/89 ein kleiner Erlös, der innerhalb des VBS für Liquidationen wie z.B. die Delaborierung abgelaufener, altersbedingt zu liquidierender Munitionsvorräte verwendet wird. Genaue Zahlen unterliegen dem Geschäftsgeheimnis der armasuisse im Umgang mit Lieferanten.”

Beurteilung Giardino:
Die Verschrottung kostet also nichts, es fällt ein kleiner Erlös an… Sicher? Heisst das also auch, dass die Überführung per Bahnverlad, die Personalkosten der Fahrer, die Shuttle-Dienste für den Rücktransport der Fahrer und die gesamte Organisation der Verschrottung KEINE Kosten verursacht? Oder sind diese Kosten bereits mit dem Erlös der Firma Schnyder gedeckt? Wird hier ehrlich gerechnet? Bei jedem Unternehmen, welches restrukturiert, fallen Kosten an. Beim VBS auch? Wir wissen es noch nicht genau.

4. Frage Giardino:
“Wie ist die Frage der Behandlung des unverzollt an die Firma Schnyder übergehenden Treibstoffs geregelt?”

Antwort CdA:
“Baugruppen, Komponenten und Betriebsstoffe von zu verschrottenden Fahrzeugen werden gemäss Vorgaben ausgebaut bzw. aufgefangen und an die LBA zurück geschoben. Das Verfahren zur Verzollung des Treibstoffs unterliegt einem Beschluss des Bundesrates aus dem Jahre 1996, wonach zum Zeitpunkt des Verbrauchs bzw. der Betankung die Mineralölverbrauchssteuer mit der Zollbehörde abgerechnet wird. Der Treibstoff ist also regulär verzollt.”

Beurteilung Giardino:
Damit kommt die Firma Schnyder – wenn auch 386 mal in kleinen Mengen – zu vom Bund (!) versteuerten/verzollten Betriebsstoff (Oel, Diesel). Ob eine Abgeltung dafür entrichtet wird, unterliegt sicher wieder dem “Geschäftsgeheimnis”.

5. Frage Giardino:
Kann die Tatsache, dass die USA im Jahr 2012 mindestens 170 Mio USD und Brasilien mindestens 43 USD in ihre M113-Flotte investieren, ein genügender Hinweis dafür sein, dass der Fahrzeugtyp M113 nach wie vor anerkanntes und taugliches Fahrzeug ist?

Antwort CdA:
“Nein, das kann kein genügender Hinweis sein. Abgesehen davon, dass die Materialbudgets anderer Armeen nicht mit unseren verglichen werden können, werden die USA in den nächsten Jahren den M-113 durch das Armored Multipurpose Vehicle (AMPV) ersetzen. Gründe dafür sind die für heutige Kampfeinsätze nicht mehr genügende Mobilität, der ungenügende Schutz für Besatzung und Mannschaft und das fehlende Aufwuchspotential der Plattform M-113.”

Beurteilung Giardino:
Die unterschiedlichen Materialbudgets in Ehren, aber müsste es nicht zu denken geben, wenn die USA, welche ihre M-113-Flotte ersetzen will, weitere 170 Mio USD in diesen Typ investiert?
Die Argumente bezüglich ‘Mobilität’, ‘Schutz’ und das fehlende ‘Aufwuchspotential’ vermögen nicht zu überzeugen. Mit Spz 63/89 ausgerüstete Truppen sind immer noch mobiler, als Truppen, welche über keine Fahrzeuge verfügen. Ob die LEO Panzer nun mit Vollgas oder mit ein paar km/h weniger  Richtung Gegner fahren (weil sie auf die nur wenige km/h langsameren Spz 63/89 warten müssen), ist wohl nicht entscheidend. Die Spz 63/89 wurden bezüglich Schutz ja genau 1989 aufgerüstet (vgl. Bilder). Wenn ein Schutz gegen Minen fehlen sollte, soll man uns erklären, wo unsere Armee massenweise durch Minenfelder fahren muss, wenn sie sich nur im eigenen Land (“Verteidigungsarmee”) bewegt.
Giardino sperrt sich auch nicht gegen neue Panzer, womit das Argument bezüglich “Aufwuchspotenzial” hinfällig wird. Wir fordern einzig, dass auf die Verschrottung so lange verzichtet wird, bis alle Truppen wieder mit Fahrzeugen ausgerüstet werden können, bis also die Lücke geschlossen ist (nicht wird).


6. Frage Giardino:
“Über 370 Fahrzeuge aus der Familie der M113 sind bei der Schweizer Armee noch im Einsatz, wie kann man da behaupten, dass die Infrastruktur wieder aufgebaut und das Personal wieder ausgebildet werden muss?”

Antwort CdA:
“Für jede Fahrzeugversion der M-113-Flotte sind speziell geschulte Ausbilder notwendig. Die Spz M-113 unterscheiden sich in verschiedenen Baugruppen zum Teil wesentlich. Ist eine Fahrzeugversion einmal ausser Dienst gestellt, benötigt es diese Ausbilder nicht mehr bzw. sie bilden heute beispielsweise den Spz 2000 aus. Das fahrzeugspezifische Know-how ist weg. Dies gilt auch beim lnstandhaltungspersonal der LBA, den Truppenhandwerkern etc. Von dieser Fahrzeugversion belegte Infrastruktur wird umgenutzt oder abgestossen. Spezifische, nur für diese Fahrzeugversion vorhandene Werkzeuge, Prüfmittel‚ Ersatzteile, Ausbildungsmaterial werden verkauft oder liquidiert.”

Beurteilung Giardino:
Wie um Himmels willen hätten man die für schlechte Tage eingelagerten Spz je wieder zum Laufen bringen können, wenn Personal, Material und Infrastruktur (vermutlich auch Munition) während der Einlagerung abgebaut wird? Die Spz 63/89 wurden doch nicht “ausser Dienst gestellt”, sondern lediglich “stillgelegt” (vgl. Antwort BR Schmid)! Wer gab wann den Befehl, diese wichtigen Voraussetzungen zu eliminieren?
Die Antwort des CdA weist auf gravierende Mängel in der Führung hin! Es erinnert daran, dass die Schweiz auf dem Papier zwar x Bataillone und Abteilungen hat, diese aber nicht ausgerüstet, mobilisiert und personell alimentiert werden können. Eine Überprüfung des Systems “Armee” drängt sich – wie es GIARDINO seit Anbeginn fordert – ob solchen Verfehlungen geradezu auf. Vermutlich hat die Schweiz längst gar keine Armee mehr! Wir betrachten “potemkinsche Dörfer”!


7. Frage Giardino:
Wo lagern die Ersatzteile für die Spz 63/89? Wenn keine mehr vorhanden sind, wer hat die Vernichtung beantragt, entschieden, wann und wieso?

Antwort CdA:
“Eine Ersatzteilbevorratung wurde schon vor der Stilllegung aus Kostengründen auf die Nutzung der verbleibenden Spz M-113 63/89 ausgerichtet. Gemäss den Vorgaben der damals zuständigen Stelle wurde überzähliges Material entsorgt. Im Jahr 2006 war die wirtschaftliche Verwendung von Baugruppen und Ersatzteilen das Ziel. Der Lagerbestand wurde gemäss den damaligen Vorgaben auf die Restnutzung bzw. den ES 08/11 ausgerichtet. Rund 125 Paletten Ersetzteile und Sonderwerkzeuge stehen noch in der Kaverne.”

Beurteilung Giardino:
Diese Antwort widerspricht der Antwort von Frage 6! Entweder wurde für die “verbleibenden” (386?) Spz 63/89 Material (und hoffentlich auch Personal, Munition, Prüfmittel, etc.) erhalten oder es wurde eben doch – wie Antwort 6 uns Glauben macht – sämtliches Material entsorgt.
Wenn der Lagerbestand auf den ES 08/11 (Entwicklungsschritt) ausgerichtet wurde, für welche Truppenkörper waren dann die eingelagerten Spz 63/89 vorgesehen?


8. Frage Giardino:
Vor sechs Jahren waren es noch “modernere überzählige Systeme“, heute sind es “veraltete Fahrzeuge” (CdA, Neue Luzerner Zeitung, 5.4.2012); was ist mit der Antwort von BR Schmid auf die Anfrage von Toni Brunner vom 13.03.2006, gilt die nicht mehr? Woher der Sinneswandel? Wieso nicht mehr “überzählig”?

Antwort CdA:
“Das ist kein Sinneswandel — man kann nicht erwarten, dass ich den Wortlaut der Aussagen von BR Schmid aus dem Jahr 2006 kenne. Ich habe immer von veralteten, respektive obsoleten Fahrzeugen gesprochen.”

Beurteilung Giardino:
Doch, das ist ein Sinneswandel! Die Aktion widerspricht fundamental der Beurteilung von vor sechs Jahren! Irgendjemand im VBS muss hier plötzlich zu einem anderen Schluss gekommen sein! Wieso? Wäre es nicht ehrlicher zu sagen, dass man wirklich zu einer Neubeurteilung gegenüber 2006 gekommen ist und dies und jenes die Gründe dafür sind? Es verwundert nicht, dass die Fahrzeuge plötzlich veraltet sind, wenn (siehe Antwort oben) dazu die nötige Logistik nicht aufrechterhalten wird. Und ‘obsolet’ sind die 386 Spz 63/89 erst in diesem Moment, wenn alle heute (!) aufgestellten Verbände über genügend geschützte Transportkapazitäten verfügen. 

9. Frage Giardino:
“NZZ 23.3.12, Aussage CdA: ‘Vor mittlerweile 7 Jahren ist entschieden worden, den Schützenpanzer M-113 auszumustern’. Diese Aussage ist objektiv falsch, ausgemustert werden ja nicht die M-113 (davon bleiben ja über 370 im Einsatz) sondern die Spz 63/89. Diese Aussage steht zudem im Widerspruch zu den Aussagen von BR Schmid “stillgelegt” (Anfrage Brunner) am 13.3.2006 (vor 6 Jahren), wie kommt es zu dieser Diskrepanz?”

Antwort CdA:
“Es besteht keine Diskrepanz. Meine Aussage bezog sich ja gerade auf die Schützenpanzer. Richtig ist, dass vorerst 371 Fahrzeuge im Einsatz bleiben, welche nicht für Kampfhandlungen verwendet werden. Sechs Jahre alte Aussagen von BR Schmid kann ich nicht kommentieren.”

Beurteilung Giardino:
Wo bitte besteht hier keine Diskrepanz? Hier ist doch offensichtlich etwas faul! Hat etwa BR Schmid (einmal mehr) gelogen? Das ist sehr wahrscheinlich. Denn die Ausführungen oben beweisen, dass die für die Wiederinbetriebnahme der Spz 63/89 notwendige Logistik bereits VOR deren Einlagerung eliminiert wurde.

Fazit:
Für Giardino steht fest, dass die Einlagerung der Spz 63/89 eine reine Vertuschungsaktion war und die weniger gegen aussen sichtbaren Entscheide bezüglich Personal, Material, Prüfmittel, Munition die eigentliche Absicht heute klar macht: Es ging von Anfang an darum, die Panzerkräfte der Schweizer Armee massiv zu verringern, dies mit Ablenkungsmanövern zu vertuschen, die eigene Klientel (siehe Anfrage Toni Brunner) ruhig zu stellen und in ein paar Jahren den Rest mit vorgeschobenen Argumenten (fehlendes Material, fehlende Ausbilder und Spezialisten etc.) zu verschrotten.

Spz6389_eingemottet

Über die Gründe kann man sich streiten. Vermutlich geht es auch hier um die schleichende Annäherung an die NATO. Es gibt aber auch andere Gründe, die der CdA freimütig zugibt:

“[Die] Beschaffung von neuen Fahrzeugen [kann] finanzpolitisch nur durchgesetzt werden […], wenn die alten, nicht mehr den Anforderungen entsprechenden Fahrzeuge ausser Dienst gestellt werden und damit keine Unterhalts- und Betriebskosten mehr verursachen.”

Es muss also vernichtet werden, damit das Parlament den neuen Systeme zustimmen kann. Und was macht man in der Zwischenzeit? Immerhin klafft zwischen Verschrottung und Einführung der neuen Fahrzeuge (Geschützte Mannschafts-Transport-Fahrzeuge, GMTF – ein gehärteter Duro) eine beträchtliche Lücke. Und ob dann selbst für eine 100’000-er Armee genügend Fahrzeuge beschafft werden können, bezweifelt selbst der CdA:

“[…] je nach Ausgestaltung [der Weiterentwicklung der Armee] [ist] eine Lücke von ca. 100 bis maximal 200 GMTF zu erwarten.”

Es ist ferner davon auszugehen, dass die Armeeführung mit den anderen schweren Systemen ähnlich vorgeht (Festungsminenwerfer, Bison, Artilleriegeschütze M-109). Vordergründung werden diese “nur eingemottet”, im Hintergrund läuft jedoch die Vernichtung der logistisch notwendigen Elemente. In ein paar Jahren wird man dann wieder mit der gleichen Argumentation von der Verschrottung der Systeme in einer Mitteilung des Bundesrates lesen können.

Heute wurden wieder völlig veraltete, nicht mehr fahrtüchtige, schlecht gewartete, verrostete Spz 63/89 auf den Weg zu ihrer verdienten letzten Ruhestätte verladen. Überzeugen Sie sich selbst davon auf dem Bild! Der Platz in der Kaverne wird dringend für die vielen neuen Fahrzeuge benötigt, welche in den kommenden Jahren eventuell beschafft werden…. Wenn das keine Geldverschwendung ist!

 

Kommentare: 9

  1. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, für diese Arbeit (Recherchieren, Fehlentscheide aufdecken, Bericht erstatten) gebührt dem Stab GG ein grosses Kompliment und ein Dankeschön, von uns allen.
    Als “Kalter Krieger” ohne Erfahrungen in der Führung mech Verbände, aber mit reicher Erfahrung in der Sicherstellung der Logistik für mech Trp, bleibt mir die Sprache und das klare Denken weg, wenn ich mir die vorstehende ADS-Schmierenkomödie zu Gemüte führe.
    Bei allem Verständnis für die Probleme, welchen die Armeeführung gegenüberstand, durch die mehrfache, und in kurzen Intervallen durchgeführten Reorgansiationen der Armee. Diese Art von Verschleierungstaktik, vor- sätzlichen Falsch-Informationen, Desorientierung der Oeffentlichkeit, im Kontext der Sicherheit von Land und Volk, darf weder bagatellisiert noch auf die lei- chte Schulter genommen werden. Die Verantwortlichen sind oeffentlich zu benennen, und deren Verschulden mindestens politisch aufzuarbeiten.
    Wenn die Politik diesen Willen zur Aufarbeitung nicht aufbringt, wird diese Armee nicht zurück finden, zu diszipliniert und straff geführtem Dienstbetrieb. Wo den Tatsachen entsprechend informiert wird, und ver- antwortungsvolles Handeln von höchster Kdost bis an die Basis den Dienstbetrieb prägt.
    Die kleinen und grossen Pannen, sind auf nichts ande- res zurück zu führen, als auf die Mentalität, wie sie in dieser Affäre reflektiert wird. Die Glaubwürdig- keit, auch die politische, für unsere Landesvertei-digung und die Armee im Speziellen wird weiter aufs Spiel gesetzt (sie ist schon schwer angeschlagen). Sie manifestiert sich immer deutlicher.
    Ganz schlimm ist für mich die Tatsache, wie der CdA noch immer versucht, kritische und aktive Kdt mit modifizierten Informationen zu bedienen. Die ganze Schmierenkomödie trägt die Konturen eines handfesten Skandals. Kritisieren und Hinterfragen sind Gebot der Stunde. Wer schweigt schadet der Heimat!

  2. Es ist leider in Mode gekommen immer dann von Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Transparenz zu reden, wenn offenbar bei Bedarf reine Augenwischerei betrieben wird. Das Vertrauen des Bürgers in unsere Armeeführung schwindet aufgrund solchen eindrücklich geschilderten Gegebenheiten. Zum Schaden unseres Landes. Zu Fehlentscheidungen stehen ist keine Tugend unserer Führung obwohl jedermann/frau weiss, dass niemand ohne Fehler ist. Aber es würde zur Wiedererlangung der Glaubwürdigkeit viel beitragen.
    Ich stelle mir ab und zu die Frage, ob ich ganz persönlich unserer politischen und militärischen Führung in einem wirklichen Ernstfall tatsächlich vertrauen kann?

  3. Lorenz Zinsli sagt:

    Aufgrund dessen was ich bis heute in Sachen Armee gelesen und gehört habe, komme ich zum Schluss, dass der CdA mit seiner Führungs-Crew den Laden nicht im Griff hat. Die Linke weiss nicht was die Rechte tut und jeder macht so oder so was er will. In einem privaten Unternehmen würde dies unverzüglichen zu personellen Rochaden führen. Der einzige Lichtblick für mich ist, dass es mit Giardino noch eine Stelle gibt, die durch grosse Recherchierarbeit und mit breitem militärischem Wissen versucht die Landesverteidigung auf Vordermann zu bringen.

  4. M. E. sagt:

    Guten Abend Giardinos…!
    Da bleibt einem doch die Spucke weg! würde man(n) da in Deutschland sagen. Das Lesen solcher Abscheulichkeiten, kann einem total entmutigen, und da ist immer diese brennende Frage: warum tut niemand etwas dagegen, oder ist es am Ende wirklich nur kriminelle Gleichgültigkeit? Wer wagt es denn endlich einmal den Stall des Augias auszumissten? diesen selbstherrlichen Typen muss doch die Tür gewiesen werden, und dies bevor es definitiv zu spät ist.
    Leider wie auch ich befürchte ist es tatsächlich heutzutage so, dass wir nur noch “potemkinische Dörfer betrachten”. Was für eine Schande für die Schweiz und für Ihr Volk, das schlimmste aber ist sicher, dass all diese Idioten es nicht einmal merken. Shame on you Switzerland!

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich sage es gerne: Es wird in der gegenwärtigen politischen Situation kein CdA eingesetzt, der militärisch korrekt und kompetent seine Arbeit erledigen kann. Dieser würde als Eisenfresser, Kriegstreiber, SVP-Mann usw. politisch kaltgestellt. Ich vermute sogar, dass damals Gen. Guisan ein Unfall gewisser anpasserischer Kreise war, weil seine Karriere bis zum Zeitpunkt seiner Wahl als General, nicht gerade optimal lief. Wir müssen also mit dem Munitionsspezialisten Blattmann leben. Man kann nur immer wieder versuchen diese “politische” Situation zu ändern, als Nichtgiordanomitglied danke ich dem Verein für diese Bemühungen. Ich selber werde immer wieder auf die Unfähigkeiten der gegenwärtigen Leute hinweisen, ich kann jemanden wie Blattmann auch ins Gesicht sagen, dass man als gewöhnlicher Soldat, Leute die behaupten es hätte keine 20mm-Munition mehr nicht einmal mehr verachtet…

    • M. E. sagt:

      Guten Morgen Giardinos…!
      Danke für Ihren Beitrag Herr Sutter, immer wieder treffe ich im hiesigen Blog auf Sie um jetzt erstaunt festzustellen, dass Sie nicht einmal Mitglied bei uns sind. Es ist Ihnen natürlich freigestellt dort Mitglied zu werden, wo Sie es gerne möchten. Aber nachdem sogar Maurer uns bescheinigt, dass:-“… Wir hartnäckig für unsere Ziele kämpfen…!” denke ich es wäre jemand wie Sie dabei zu haben. Denn Fact ist: Giardino braucht viele Mitglieder, kompetente Leute wie Sie, wir verstehen uns…!
      Was der Rest angeht, möchte man fast sagen:-“Immer das gleiche…!” was uns da vorgeführt wird ist nicht einmal mehr ein Zirkus, nein es ist eine Schmierenkomödie. Aber das ist leider nicht nur in der Armee so, die ganze(n) Regierung(en) mit dazu gehörender(n) Verwaltung(en) sind von jener Krankheit befallen die im Volksmund geläufig CHARAKTERLOSIGKEIT genannt wird. Wenn man(n) heutzutage beim Bund oder in einem Ihm nahestehenden Betrieb, auch nur im entferntesten zeigt, dass man(n) charakterstark ist: hat man verloren. Es kommen nämlich nur jene weiter die irgendwie “anpasserisch” begabt sind, jene die sofort die Hosen runterlassen um das Fähnlein in den gerade dominierenden Wind zu hängen. Es ist völlig klar, dass es mit solch einem Staat nicht (sehr) lange so weitergehen kann, und auch nicht weitergehen wird. Die Boten der Apokalypse sind sehr wahrscheinlich schon gestartet.
      Entweder werden die Schweizer sich jetzt endlich irgendwo kneifen (!) und Ihre Hausaufgaben machen, oder Sie werden bald die Konsequenzen Ihrer nicht getragenen Verantwortung zu spüren bekommen, indem Sie wohl machtlos dem Niedergang und auch der Zerstörung dieses Landes beiwohnen werden müssen.
      Einmal mehr beziehe ich mich hier also auf meine kürzlich vorangegangenen Beiträge um zu folgendem Schluss zu kommen:
      Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, es ist fünf vor zwölf nehmt also endlich den Finger raus, steht auf, wehrt euch, indem Ihr dieser vor sich hin modernden Staatsverwaltung ENDLICH und ENTSCHLOSSEN in den Weg tretet!
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      .

    • Hans-Ulrich.Suter sagt:

      Lieber ME,
      naja ich überlege mir die Mitgliedschaft, aber ein Gedankenanstoss in Bezug auf den Bürger muss ich jetzt doch noch liefern. Der “normale” Soldat und die Armee besteht ja aus mehr Soldaten als Offizieren, wobei bei der Armee XXI weiss man das ja auch nicht so genau… muss immer noch 300 Diensttage leisten, also merkt Soldat den Unterschied zur Armee 61 nur marginal. Für ihn ist es sogar noch schlechter, weil die 300 Tage ungüsnstiger liegen als bei uns. Allerdings scheint der Umgangston in den Diensten etwas besser zu sein, aber das war auch am Ende der Armee 61 schon so: Die Stichworte sind Ostwald-Reform und natürlich der nette Herr Divisionär Roger Mabillard der zurecht etwas zurückkorrigiert hat und dem man das nicht wirklich gedankt hat, ich tue das hiermit (und danke zusätzlich für den zusätzlichen Urlaubstag vom 1. August 1984). Der Untaugliche muss sogar noch mehr machen als früher, denn bei uns war es nach der Aushebung (halber Tag) fertig und jetzt muss er wahrscheinlich mehrere Tage machen, an einem Aushebungszentrum, weit weit weg….
      Der Steuerzahler merkt ja auch nicht wirklich, dass in der Armee gespart wird. Viele glauben auch sie zahlen mehr für die Armee als für die Schulen (der Faktor ist mindestens 10 in die andere Richtung) und nur langsam beginnt man zu merken, dass man mit dem Geld das z.B. chancenlose Asylbewerber kriegen, bei Dassault und SAAB Lieferprobleme verursachen könnte…. Hier finde ich es auch nicht gerade förderlich wenn die Patrouille Suisse so tut als hätte die Schweizer Armee viele überflüssige Flugzeuge von denen man ein paar auf lustige Art anmalen kann…
      Also das Problem liegt nicht beim “Schweizer” sondern bei dessen Regierung und dessen Armeeführung, für die er allerdings indirekt verantwortlich ist.

  6. Franz Betschon sagt:

    Es bleibt Giardino nichts anderes übrig, als weiter auf der bisherigen Linie zu bleiben. Dass niemand, auch in der Politik nicht, unsere Forderung nach einer Generalsinspektion aufnehmen will, weist nur in die Richtung, dass einige Verantwortliche noch vielmehr Ungereimtheiten kennen und hoffen, dass Giardino gelegentlich klein beigibt. Es scheint, dass hinter der “Verschrottung”, die nun von irgendwem begründet werden mussten, schon sehr lange Verträge stehen und der andere Vertragspartner auf Erfüllung drängt und sicher auch schon Geldflüsse stattgefunden haben.
    Aber eben: Nicht einmal die SiK sind an Klarheiten interessiert. An den Geldflüssen, die mit dem gesamten entsorgten Material und all den veräusserten Immobilien zusammen hingen, ist man auch nicht interessiert. Es wäre an der Zeit endlich einen Schuldigen zu bezeichnen, der für all diese Ungereimtheiten den Schwarzen Peter zugespielt erhält und dem eine PUK nicht mehr weh tut. Der Verdacht bleibt, dass noch wesentlich mehr Ungeheuerlichkeiten gedeckt werden müssen.

  7. M.F. sagt:

    “…es wäre an der Zeit, endlich einen Schuldigen zu bezeichnen”.. sagt Franz Betschon zutreffend. Jeder Strolch, der einem Omi die Tasche wegreist, kommt fast mit Initialen oder Bild in der Zeitung. Und hier, wo hunderte von Millionen verschleudert werden, weiss man anscheinend immer noch nicht klar, wer die entscheidenden Befehle und Aufträge erteilt hat. “Es wurde entschieden..” sagen alle Befragten vieldeutig. Es? Wer ist es? Armeespitze und die dazugehörenden Schreibtischtäter im VBS lügen faustdick. Mit etwas Mut am Arsch müsste hier Befehlsverweigerung begangen werden. Eines Tages werden sich die Verantwortlichen damit rechtfertigen, sie hätten nur getan, wozu sie beauftragt worden seien. Erinnert fast etwas an 3. Reich…

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