Schweizer Armee 2011 – Blauäugige Schweiz?

Schweizer Armee 2011 – Blauäugige Schweiz?

Im Vorfeld der Abstimmung zur «Armee XXI» im Jahre 2003 warnten viele Militärexperten vor einem Abbau der Schweizer Wehrfähigkeit. Das Reformprojekt Armee XXI sah einen umfassenden Umbau des Schweizer Militärs vor: Die Landesverteidigung, und damit die Erfüllung des Verfassungsauftrags, stand nicht mehr im Zentrum der strategischen Ausrichtung, sondern «Interoperabilität» und «subsidiäre Einsätze» im In- und Ausland sollten die neuen Aufgaben der Armee werden. Sachliche Einwände gegen das Reformprojekt, nämlich dass die Schweiz damit ihre Verteidigungsfähigkeit und somit auch ihre Souveränität aufs Spiel setze, wurden in den Wind geschlagen, die Kritiker als kalte Krieger oder Ewiggestrige diffamiert. Die Armeereformer wollten der Bevölkerung weismachen, dass unser Land von Freunden umgeben sei, es keine Bedrohung gebe und man rechtzeitig merke, wenn sich die Lage verändere. Und so wurde der Abbau der Armee vorangetrieben. Die Armeeabschaffer rieben sich die Hände. Es kümmerte sie nicht im geringsten, dass die Armee den Verfassungsauftrag, nämlich die Verteidigung des eigenen Landes, nicht mehr erfüllen kann und damit der Schutz der Bevölkerung und des Landes nicht mehr vorhanden ist.
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Kommentare: 9

  1. Das Image unserer Armee ist katastrophal. Manchmal frage ich mich ob es Teil einer Strategie von Militärs ist, die auf diese Weise mehr Mittel für unsere Folkloretruppe erhalten wollen.
    Tipp an unsere Experten in Politik und Armee:
    Bevor ihr die Strategie für die Verteidigung unseres Landes festlegt, werdet euch erstmal über die Ziele, welche ihr mit der Strategie erreichen wollt im Klaren.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    @Müller
    Es geht nicht um Strategie sondern ganz einfach darum die Handlungsoptionen offen zu halten. Ich habe den Eindruck, der BR nimmt die Schachfiguren vom Feld, wie man aus den dauernden Abschaffen ohne Ersetzen sieht. Ohne Schachfiguren gibt es dann auch keine Strategie mehr. Wenn Sie mit aktiven Berufsoffizieren sprächen würden sie auch merken, dass diese die offiziellen Ansichten des BR “1 zu 1” wiedergeben, dass heisst “ewiger Friede in Europa”, “internationale Zusammenarbeit” und überhaupt kommt jede Kritik von “Idioten”, “Ignoranten” (das sind Leute wie ich) und “alten Kläusen”(bin ich auch bald). Mir ist klar, dass ein Wiederaufbau der Armee auch personelle Konsequenzen haben würde, das heisst die Folklore-Offiziere müssten dann wohl ihre Büros räumen.

  3. Elvana Indergand sagt:

    Kommentar zur Aussage von Alexander Müller, das Image unserer Armee sei katastrophal. Das stimmt überhaupt nicht! Wir hatten bis zur Abstimmung im Jahre 2003 eine der besten Milizarmeen der Welt. Versuchen Sie mal, zusammenhängend zu denken. Vielleicht kommen Sie dann auf ein anderes Resultat: die Armee wurde von Mr. Keckeis und Bundesrat Schmid abgewrackt. Mit guter Schützenhilfe von hinten durch Calmy-Rey, welche vorweg internationale Verträge unterschrieb, die Verschrottung von Munition etc. nach sich zog. Da glaubt der Teufel wohl, dass unsere Soldaten dann kein Material mehr haben zum Ueben. Können Sie sich erinnern, wann das letzte Manöver stattfand? Können Sie sich erinnern, wie die Armee mit der Bevölkerung auf Du und Du stand? Wo gibts das sonst? Was war daran schlecht? Ist heute alles billiger? Nein, teurer und schlechter.Wohl motzte man über den zu absolvierenden WK, trotzdem war hinter dem Gemotze auch immer ein Stückchen Stolz über unser Land.
    Wo wollen Sie hin Herr Müller, in die EU? Dann gehen Sie doch. Ich jedenfalls habe damit nichts mehr am Hut. Und bin noch nicht mal Mitglied der SVP, stellen Sie sich vor…..

  4. Max Bosshard sagt:

    Bravo Elvana îndergand
    Voll ins Schwarze getroffen!
    Was Herrn Keckeis betrifft, sollte Er sich langsam mit seinen Meinungen zurückhalten.
    Den Er ist einer der hauptschuldigen an der heutige Sachlage.

  5. Frau Indergand, merken Sie eigentlich, dass Sie sich selber widersprechen? Sie sprechen von der Vergangenheit wenn sie sagen, dass wir bis 2003 eine der besten Armeen der Welt hatten. Ich lebe jedoch in der Gegenwart. Sie nicht? Wenn ich vom Image der Armee spreche, dann vom Image, das gegenwärtig gilt.
    Mein Grossvater war in der Wehrmacht und anschliessend in der Fremdenlegion. Ich kann ihnen sagen, dass gegen diese Elite-Armeen die Schweizer Armee ein lächerlicher Pfadfinderverein ist. Schweizer haben von Kriegsführung keine Ahnung mehr. Weil sie eben schon seit Generationen keinen Krieg mehr hatten.

  6. Ich war übrigens Radfahrer wie Bundesrat Maurer.

  7. Christian Nussbaumer sagt:

    Ein lächerlicher Pfadfinderverein? Ich denke Sie vergessen, dass auch die Wehrmacht schlussendlich besiegt wurde und grundsätzlich alle Armeen auch nur mit Wasser kochen. Die Schweizer Armee bewies und beweist auch heute immer wieder, dass sie mit den besten mithalten kann. Der Einsatz im Kosovo ist da das beste Beispiel, die SWISSCOY erfüllt ihre Aufträge grundsätzlich, ob uns der Einsatz nun politisch in den Kram passt oder nicht. Egal, der Auftrag wird erfüllt. Ich denke auch an Übungen der Grenadiere (Miliz) gegen Profis, im Rahmen ihrer Grundausbildung die immer wieder stattfanden. Das Swiss Raid Commando, in dem Schweizer Raider sich regelmässig gegen ausländische Raider durchsetzten und nicht zuletzt das AAD10 welches auch mehr oder weniger regelmässig an Übungen teilnimmt. Wenn es darum geht uns zu beweisen gehören wir mit zur sogenannten “Elite”. Ich hoffe, dass wir uns nie in einem Krieg beweisen müssen, Herr Müller, wie ihr Grossvater, kann ihnen aber versichern dass wir auch nur mit Wasser kochen, wie alle anderen.

  8. Zala Boris sagt:

    Richtig!Herr Nussbaumer.Schauen wir einmal die Israelianische Armee.Bestand 700.000,von diese 117.000
    sind permanent bereit,noch ca. 300.000 ist eine andere Teil der Mobilmachung.Die restliche ca 300.000,sind Reservisten;aber auch diese in notfall kämpfen zum Ueberleben wie Löwen; wie uns in der Schweiz wen es sollte etwas geschehen!

  9. Späher sagt:

    Armeen miteinander zu vergleich ist nur dann möglich, wenn diese sich im Gefecht gemessen haben und selbst das nur mit Vorbehalten. Die heutige Schweizer Armee mit der deutschen Wehrmacht zu vergleichen ist also gar nicht möglich und zeugt von geringem Verständnis militärischer und historischer Belange.

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